Karneval am Narrenschiff

Die Weltpolitik ist längst zu einem Narrenschiff geworden. Und gegenwärtig beginnt dortselbst ganz offenbar der Karneval. Die Klimakonferenz in Ägypten, dass G20-Treffen auf Bali und die mutmaßlichen Geheimverhandlungen zwischen Moskau und Washington im Hintergrund nach dem russischen Rückzug über den Fluss Dnjepr dürften wohl die Schauplätze dieses weltpolitischen Narrentanzes sein.
Das allseits erwartete Ergebnis der Welt-Klimakonferenz ist bekanntlich kein Ergebnis. Politiker, Klimaaktivisten und angebliche Experten verhandeln am Nil bekanntlich, ob sich das Klima um 1,5 Grad oder um zwei oder gar drei Grad erwärmen darf. Ganz so, als würde sich das Klima nach diesem Verhandlungsergebnis richten. Und in Wahrheit geht es in Ägypten darum, dass die Entwicklungsländer von den Industriestaaten massive finanzielle Abgeltung für die angeblich von diesen verursachten Klimaschäden wollen. Der Westen soll wieder einmal zahlen, und die Chaos-Staaten des globalen Südens wollen wieder einmal kassieren, damit Milliarden in Korruptionssümpfen versickern. Und all das findet in Ägypten statt, einem Land, das 1.000 Kilo­meter Nilufer zur durchgehenden Mülldeponie gemacht hat. Dort wird man das Weltklima mit Sicherheit retten – oder etwa nicht?
Am Rande dieser Klimakonferenz treffen sich nun zum ersten Mal auch der chinesische Groß-Diktator Xi Jinping und US-Präsident Biden. Von diesem Treffen hat man sich dem Vernehmen nach viel erwartet. Eine Illusion, wie wir indessen wissen, der eine ist größenwahnsinnig, der andere senil, der eine ist dabei, zum ungekrönten Kaiser von China zu werden, der andere will voll dement ein zweites Mal ins Weiße Haus einziehen. Was soll bei dem Gespräch zwischen solchen Staatsmännern schon herauskommen?
Und auf dem nächsten Schauplatz dieses Narrentanzes, also auf der Insel Bali beim G20-Treffen, da soll die Russland-Schelte das primäre Thema sein. Wladimir Putin kommt ohnedies nicht und sein Außenminister Lawrow ist leidgestählt und wird sich die Attacken auf sein Land ungerührt anhören. Und herauskommen wird wieder nichts. Weder wird die weltweite Teuerung bekämpft werden können, noch wird man die drohende Rezession verhindern. Und den Ukraine-Krieg wird man auf Bali gewiss auch nicht beenden können.
Bleibt also noch die stille Diplomatie im Hintergrund zwischen Moskau und Washington, auf die wir unsere Hoffnung setzen können. Wenn nun die russische Armee in der Ukraine Frontbegradigungen vorgenommen hat und sich – zumindest über den Winter – auf einen eingefrorenen Krieg einzustellen scheint, könnte dies die ­Chance für Waffenstillstandsverhandlungen bieten. Voraussetzung dafür wäre allerdings die Einsicht des Pentagons, dass bei der Fortsetzung des Krieges die ganze Ukraine völlig zerstört werden würde und die Nötigung des ukrainischen Präsidenten Selenskis, wonach dieser seine Forderung nach einem Endsieg über Russland aufgeben müsste. Voraussetzung wäre aber auch die Einsicht des Kremls, dass die Zerschlagung der Ukraine als unabhängiger Staat nicht realisierbar sein kann.
Ob all das am traurigen Zustand des Planeten und der Menschheit mit – angeblicher – Klimakrise, mit Pandemien, Naturkatastrophen, Eroberungskriegen und Migrationsbewegungen von Millionen testosterongesteuerten jungen Männern hin zum reichen Westen etwas ändern wird, muss leider bezweifelt werden.
Wir scheinen vielmehr unabwendbar in ein Zeitalter des globalen Chaos hineinzudriften. Die großen Mächte dieses Planeten, die Vereinigten Staaten von Amerika, China, die Europäische Union, Russland, sie sind nicht in der Lage, diese Probleme konsensual und friedlich zu lösen. Sie sind viel mehr allzu oft Quelle und Ausgangspunkt dieser Probleme. Was aber zuletzt stirbt, ist bekanntlich die Hoffnung. Und wo die Gefahr groß ist, wächst das Rettende, lauch, lässt uns der Klassiker ­wissen.

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