Kein Osterfrieden

6. April 2023

Ostern, das höchste Fest der Christenheit steht ins Haus. Und das Christentum, das sollte doch eine Religion des Friedens und der Nächstenliebe sein. Eine Religion, durch die die Menschen einander näherkommen und in der Lage sind, Frieden zu schließen.
Davon kann nun in unseren Tagen offenbar keine Rede sein. Am deutlichsten erkennen wie dies in der Ukraine, wo sich ethnisch, kulturell und sprachlich engst verwandte Brudervölker gegenüberstehen, die außerdem durch die orthodoxe Kirche miteinander verbunden sind.
Dort ist von Frieden oder von einem Waffenstillstand keine Rede.
Vielmehr hören wir ständig von neuen Offensiven und sich dramatisch steigernden Kampfhandlungen, vom Einsatz neuer westlicher Waffen auf der ukrainischen Seite und von Erfolgen der Privatarmee „Wagner“ auf der russischen Seite. Die Zerstörungen im Bereich des Frontverlaufes sind enorm, die Menschenopfer grauenhaft.
Und auch in den Ostertagen haben die Bellizisten, die Kriegshetzer, Hochkonjunktur. Der Herr im Kreml träumt nach wie vor vom „Endsieg“ und droht mit dem Einsatz von Atomwaffen. Sein Gegenüber in Kiew fordert ständig neue und noch tödlichere Waffen, und in der EU und im Pentagon ist niemals von Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, dafür immer vom Sieg über Russland die Rede.
Friedensappelle verhallen ungehört. Als der Papst in Rom vor einiger Zeit einen Waffenstillstand forderte, wurde er gar verdächtigt, so etwas wie ein „Putinversteher“ zu sein. Und alle Stimmen in unseren Breiten, die einen Frieden verlangen, werden von den Mainstream-Medien verschwiegen oder verhöhnt. So zuletzt der Historiker Peter Brandt, Sohn des einstigen Bundeskanzler Willy Brandt. Dieser musste sich vom ukrainischen Außenminister wegen seiner Forderung nach Waffenstillstand und Friedensverhandlungen sogar beschimpfen lassen.
Aber auch im Bereich der österreichischen Innenpolitik scheint Unversöhnlichkeit angesagt zu sein. Im Führungsstreit in der heimischen Sozialdemokratie überschlagen sich die gegenseitigen Attacken. Die bevorstehende Mitgliederbefragung führt offenbar weniger zur Aussöhnung der einander gegenüberstehenden Parteien, als zur Zuspitzung der Konfrontation.
Und die gehässige Kritik der linken Reichshälfte, insbesondere der Kunstszene an der neuen Regierungskoalition zwischen Schwarz und Blau in Niederösterreich, will auch nicht verstummen. Man ist ganz offenbar nicht bereit, ein demokratisches Wahlergebnis zu akzeptieren.
Wie überhaupt die Emotionen gegenüber den politisch erstarkten Freiheitlichen und deren Parteichef Herbert Kickl von Hass und Vorverurteilung geprägt sind. Auch diesbezüglich gibt es keinerlei Osterfrieden.
So leben wir also gegenwärtig – sowohl in unserem kleinen österreichischen, als auch im internationalen Bereich – in einer friedlosen, zerrissenen Gesellschaft. Dies betrifft die Völkergemeinschaft und es betrifft unser Land. Autoritäten, die diese Spaltung der Gesellschaft und der Menschheit überwinden könnten, gibt es kaum.
Der Papst in Rom ist ein alter weißer Mann, auf den man kaum mehr hört. Die Vereinten Nationen sind eine ineffiziente Organisation, deren Sicherheitsrat gerade von Kiew infrage gestellt wird. An der Spitze der USA steht ein offensichtlich zunehmend seniler Greis und die Führung der Europäischen Union in Brüssel ist von Orientierungslosigkeit geprägt.
Die autoritären Führer in Moskau und in Peking, in Teheran und auch in Istanbul sind es auch nicht, die uns den Frieden bringen. Woher soll dieser also kommen? Gut haben es da nur gläubige Christen, weil deren Antwort lautet: von Jesus.


Vom ewigen Un-Frieden

2. März 2023

Gewalt und Krieg als ­anthropologische Konstante

Aus christlich-religiöser Sicht sind die Dinge relativ einfach: Gott hat den Menschen nach seinem Abbild erschaffen, als schön und gut. Und dann kam der Sündenfall, Adam konnte der Versuchung nicht widerstehen, aß vom Apfel der Erkenntnis und wurde aus dem Paradies vertrieben. Nun war er sterblich und musste um sein Überleben kämpfen. Und damit kamen eben der Kampf, die Gewalt, der Bruderzwist und letztlich der Krieg in die Welt.
Auch aus der Sicht der Evolutionstheorie ist die Angelegenheit nicht minder einfach: Der Mensch ist ein Raubtier, ernährt sich von pflanzlicher, aber auch tierischer Kost. Und diese Nahrung muss er sich erjagen. Und dabei geht es schlicht und einfach nicht ohne Gewalt. Und dabei kommt es natürlich auch mit seinesgleichen zu Konkurrenzkämpfen. Er jagt also nicht nur seine tierische Beute, er verjagt auch menschliche Mitbewerber. Er kämpft von Anbeginn seiner Existenz gegen Konkurrenten im Bereich der Fortpflanzung und im Bereich der Nahrungssuche. Dabei waren Knüppel, Steinbeil, schließlich Lanze und Pfeil sein primäres Handwerkszeug, in der Folge Maschinengewehr und Interkontinentalrakete.
Schwieriger wird die Angelegenheit allerdings, wenn man davon ausgeht, dass es so etwas wie „kulturelle Evolution“ gibt. Dabei stellt sich die Frage, ob der Mensch in der Lage ist, aus der Geschichte zu lernen und ob er schließlich das Prinzip, wonach der Mensch des Menschen Wolf sei – homo hominem lupus –, überwinden kann.
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts musste man ja leider davon ausgehen, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Kriege der Menschheitsgeschichte steigerten sich nämlich bis hin zu zwei apokalyptischen Weltkriege. Doch bereits im Zeitalter des Kalten Kriegs glaubte man, gelernt zu haben, dass – vielleicht motiviert durch die nukleare Drohung der ultimativen Vernichtung der Menschheit – so etwas wie dauerhafter Frieden möglich sein müsse. Insbesondere nach dem Ende der Supermachtkonfrontation durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und des Warschauer Pakts glaubte man, dass sich so etwas wie ewiger Frieden abzeichne, gestört nur durch lokale Konflikte, allenfalls Bürgerkriege und territorial begrenzte Grenzkämpfe.
Der Ukraine-Krieg zeigt uns indessen allerdings, dass dies nicht mehr als eine Illusion war. Der Rückfall in die Politik der militärischen Gewalt, der kriegerischen Grenzverschiebungen und des imperialistischen Anspruchsdenkens durch Russland macht uns deutlich, dass sich im menschlichen Verhalten, beziehungsweise in der interkontinentalen Politik nichts geändert hat. Abgesehen von den Kämpfen in der Ukraine und vom möglichen Ausgang derselben – ob nun Russland gewinnt oder das Regime in Kiew – wird sich danach zwangsläufig so etwas wie ein neuer Kalter Krieg, eine neue globale Frontstellung ergeben. Auf der einen Seite die Vereinigten Staaten von Amerika, die NATO und die Europäische Union, auf der anderen Seite Russland mit China im Hintergrund. Diese Frontstellung der Zukunft bedeutet alles andere als Frieden. Sie stellt allenfalls so etwas wie einen „eingefrorenen Krieg“ dar, und sicher keine Friedensordnung.
Ebenso wie kriegerische Auseinandersetzungen offenbar in der Menschheitsgeschichte zur unausrottbaren Tatsache gehören, ist Gewalt gegen den Mitmenschen im individuellen Bereich scheinbar so etwas wie eine anthropologische Konstante. Zwar hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in unseren Breiten so etwas wie eine Kultur der Gewaltlosigkeit durchgesetzt. Man schlägt seine Kinder nicht, physische Gewalt zwischen Ehepartnern wird nicht nur bestraft, sie ist auch zu einem gesellschaftlichen Tabu geworden. Und Wirtshausraufereien, wie die in früheren Tagen etwa im Alpenraum gang und gäbe waren, sind nicht einmal mehr als Folklore vorhanden.
Diese zunehmende Gewaltlosigkeit in den mitteleuropäischen Friedensgesellschaften wird allerdings durch die Zuwanderung testosterongesteuerter junger Männer aus Kriegs- und Krisengebieten und aus Gewaltkulturen konterkariert. Dies schlägt sich auch klar in der heimischen Kriminalstatistik nieder, wo die Gewaltverbrechen zu einem hohen Prozentsatz von jungen Männern mit Migrationshintergrund begangen werden und autochthone Österreicher kaum noch vorkommen. Dabei gibt es Schießereien allenfalls noch im Bereich der Bandenkriminalität, die häufigste spontane Tatwaffe ist auf ganz archaische Art und Weise das Messer.
Dies wird von der politisch korrekten Sozialwissenschaft und den Sozialarbeitern des heimischen Wohlfahrtsstaates natürlich entschuldigend mit der Traumatisierung dieser Menschen aufgrund der Krisen in ihren Herkunftsländern begründet. Dass etwa der Islam Gewaltanwendung gegenüber Andersdenkenden längst nicht in der Weise stigmatisiert, wie dies in unserer Kultur üblich ist, wird verdrängt. Und dass eben derselbe Islam Frauen als Menschen zweiter Kategorie betrachtet, gegen die Gewalt durchaus auch zulässig ist, ebenso.
Diesbezüglich scheint also im mitteleuropäischen Bereich so etwas wie „kulturelle Evolution“ in Richtung auf Gewaltlosigkeit stattzufinden. Die sogenannte „toxische Männlichkeit“ allerdings, jene Art von Aggression, die Männern gewissermaßen genetisch zu eigen ist, wird dadurch allerdings allenfalls unterdrückt und keineswegs ausgerottet. Da kann man Knaben im Vorschulalter vielleicht das spielerische Raufen austreiben und die Aggressionen junge Männer durch Leistungssport kanalisieren, das männliche Gewaltpotenzial bleibt dennoch vorhanden.
So wie man zwischenstaatliche Gewalt und kriegerische Willkürakte im Bereich der hohen Politik durch das Völkerrecht kanalisieren und möglichst unterbinden will, so gibt es natürlich den gesamtgesellschaftlichen Versuch zwischenmenschliche Gewalt im zivilen Leben zu stigmatisieren oder völlig zu verhindern. Dies gelingt im politischen Bereich auch immer wieder, die „Pax Romana“ des Augusteischen Zeitalters ist ebenso ein Beweis dafür, wie in der jüngeren Geschichte die Friedensordnung nach dem Wiener Kongress oder die „Pax Americana“ in den vergangenen Jahrzehnten.
Und natürlich entwickeln sich menschliche Gesellschaften auch immer wieder hin zu weitgehender Gewaltlosigkeit. Ein funktionierender Rechtsstaat und eine Zivilgesellschaft mit sozialer Gerechtigkeit, Konsens- und Dialogbereitschaft wird naturgemäß gewaltloser sein als eine Kasten-, Konflikt- und Ghettogesellschaft, wie sie sich in unseren Tagen durch die Massenzuwanderung abzeichnet. Gerade diese Massenzuwanderung ist es aber, die die kulturelle Evolution hin zu mehr Gewaltlosigkeit in unserer Gesellschaft beenden dürfte. Auch im Bereich der autochthonen Bewohner des Landes wird sich – schon aus Gründen der Notwehr – wieder ein höheres Maß an Gewaltbereitschaft breit machen.
Damit aber erweist sich, dass im Bereich der Machtpolitik die Geschichte längst nicht zu Ende ist. Der ewige Frieden bleibt eine Illusion, zwischenstaatliche Gewalt, vom diplomatischen Konflikt bis hin zum Angriffskrieg, bleiben Faktoren der internationalen Politik. Und was den Einzelmenschen und sein Verhalten in der Gesellschaft betrifft, dürfte Gewaltlosigkeit auch ein schöner Wunschtraum bleiben. Nicht nur dass Gewaltanwendung im Bereich der Kriminalität weiterhin bestehen wird, nein, auch im täglichen Verhalten des Durchschnittsmenschen wird sie weiter existieren. Ob stigmatisiert oder akzeptiert, Gewalt und tätliche Aggression bleiben so etwas wie eine anthropologische Konstante. Und die linken Träume von der Schaffung des „neuen Menschen“, gewaltfrei, aggressionslos und politisch korrekt haben sich längst als Sackgasse entpuppt, die nur in Entmenschlichung, Manipulation und Totalitarismus mündete.


Die Wiederkehr des deutschen Militarismus

10. Februar 2023

Satte 100 Milliarden Euro will die rot–grün–gelbe Regierung der Bundesrepublik Deutschland in ihre Armee pumpen. So ließ es uns Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges wissen. Man werde die in den letzten Jahrzehnten nahezu totgesparte Bundeswehr massiv aufrüsten und solcherart in der NATO, beziehungsweise in deren europäischem Teil, wiederum zum stärksten militärischen Partner werden.
Und abgesehen von dieser bisher nur als Ankündigung erfolgten Aufrüstung der bundesdeutschen Armee hat sich in der politischen Landschaft Deutschlands so etwas wie eine allgemeine Kriegsbegeisterung breitgemacht. Allen voran die einst als Pazifisten geltenden Grünen, gefolgt aber auch von der christdemokratischen Opposition, ist man für massive Waffenlieferungen an die Ukraine und damit für eine weitere Eskalation des militärischen Konflikts in Osteuropa. Zuvor hatte es insbesondere von linker Seite immer geheißen, von deutschem Boden dürfte kein Krieg mehr ausgehen, nunmehr möchte man am liebsten neben den Leopard-Panzern auch Jagdflugzeuge, Kriegsschiffe und möglicherweise auch Kampftruppen für den Krieg gegen Russland stellen. Am zurückhaltendsten war diesbezüglich noch Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner SPD. Doch auch auf ihn war letztlich der Druck so stark, dass er sich diesem allgemeinen neuen deutschen Bellizismus fügen musste.
Kritische Beobachter fragen sich nun, ob der alte gefürchtete deutsche Militarismus nunmehr im grünen Gewande fröhliche Urständ feiert. Tatsächlich sind es vor allem führende Grün-Politiker, die sich in Deutschland als Kriegstreiber profilieren. Die Außenministerin Frau Baerbock erklärt den Russen leichterhand gleich den Krieg, der grüne Star Habeck plädiert für massive Waffenlieferungen, und der bayerische Grüne Hofreiter würde am liebsten offenbar bereits in Uniform vor die Kameras treten. Die einstigen friedensbewegten Ostermarschierer und deklarierten Pazifisten scheinen plötzlich eine merkwürdig vertraute deutsche Freude für Militär und Krieg entwickelt zu haben.
Tatsächlich hat der deutsche Militarismus ja eine glorreiche, aber auch höchst fatale Geschichte, eine Geschichte, die in hohem Maße mit Preußen und dem Preußentum zu tun hat. Und genau das war wohl auch der Grund, warum die alliierten Kriegssieger den Staat Preußen nach 1945 für aufgelöst erklärten. Der Große Generalstab, Stechschritt, Pickelhauben und feldgraue Uniformen sollten jedenfalls der Vergangenheit angehören.
Begonnen hatte alles mit den „langen Kerls“, die der erste König von Preußen als Kern seiner neuen schlagkräftigen Armee um sich sammelte. Und weiter ging’s mit dieser preußischen Armee und ihren glorreichen Siegen unter Friedrich dem Großen, vorwiegend gegen Österreich und Maria Theresia. Und dann kamen die Befreiungskriege gegen Napoleon und die Reformen eines Clausewitz und die Entwicklung des preußischen Generalstabs, der über nahezu zwei Jahrhunderte eine schier unüberwindliche Militärmaschinerie befehligte. Die triumphalen Siege von Königgrätz und dann bei Sedan bildeten wohl die Höhepunkte in der Erfolgskette dieser Militärmaschinerie. Im Ersten Weltkrieg allerdings sollte diese dann unter der Führung von Hindenburg und Ludendorff trotz opferreicher Siege letztlich erfolglos bleiben. Und im zweiten großen Krieg sollte dieser preußisch-deutsche Militarismus trotz der beeindruckenden Erfolge in den Blitzkriegen schließlich seine finale welthistorische Niederlage erleiden. Und das war’s dann….
Alles, was an deutscher Militärgeschichte danach kam, war eigentlich dem Kalten Krieg zwischen den Supermächten geschuldet. Die Neuaufstellung der Bundeswehr – zum großen Teil wohl mit gedienten Wehrmachtsoffizieren – zeitigte den „Bürger in Uniform“ mit „innerer Führung“. Und diese Bundeswehr war eine Armee mit massiven Legitimationsproblemen und ebenso großen Identifikationsproblemen. Die alte deutsche Tradition des Soldatentums und des Militarismus galten als Tabu, die Rolle der Armee in der neuen deutschen Demokratie war ungeklärt.
Eine klare Aufgabenstellung für die Bundeswehr gab es im Grunde nur im Rahmen des nordatlantischen Militärbündnisses NATO. Dort sollte die Armee der Bundesrepublik Deutschland so etwas wie den Festlandsdegen der US-Amerikaner gegen den Warschauer Pakt spielen. Klar war jedenfalls, dass im Falle einer wirklichen militärischen Konfrontation zwischen NATO und Warschauer Pakt Deutschland der Kriegsschauplatz gewesen wäre und die Armeen in der beiden deutschen Staaten, in die Bundeswehr und die Nationale Volksarmee der DDR, an vorderster Front gegeneinander gestanden wären.
Mit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts und dem Ende der sowjetischen Hegemonie über Osteuropa, sowie der darauffolgenden kleindeutschen Wiedervereinigung war diese Aufgabenstellung der Bundeswehr hinfällig. Zwar war sie dann mit der Frage konfrontiert, ob sie legitimerweise an internationalen Einsätzen der NATO, etwa bei den Balkankriegen oder in Afghanistan, teilnehmen dürfe, letztlich aber erlitt sie dann über Jahre einen permanenten Niedergang. Sie wurde totgespart im Glauben, dass inmitten von EU-Staaten und NATO-Partnern auf die Bundesrepublik Deutschland eine unmittelbare militärische Herausforderung gar nie mehr zukommen könnte. Und dann kam der Ukraine-Krieg …
Sollte also nun tatsächlich seitens der aktuellen Linksregierung in Berlin eine massive Aufrüstung der Bundeswehr beschlossen und finanziert werden, wird die deutsche Armee wohl auch vor der Aufgabe stehen, sich ein neues Selbstbewusstsein und eine neue Zielrichtung zu erarbeiten. Wie weit dabei die Traditionen des preußisch-deutschen Militarismus – zumindest subkutan – wieder eine Rolle spielen werden, bleibt abzuwarten. Erinnert muss in diesem Zusammenhang daran werden, dass es auch positive Traditionen des preußischen Soldatentums gibt. Ohne patriotische Hingabe, ohne Disziplin und ohne Pflichtbewusstsein wird auch eine moderne deutsche Armee nicht existieren können.
Und überdies stellt sich natürlich die Frage, wie eine solche hochgerüstete neue deutsche Armee in ein europäisches Sicherheits- und Verteidigungssystem eingefügt wird und welche Rolle sie künftig innerhalb der NATO spielen soll. Die Antwort darauf hängt natürlich von der zukünftigen Positionierung der Europäischen Union gegenüber der westlichen Supermacht USA ab. Wenn die Europäer weiterhin nur die machtpolitischen Trittbrettfahrer der USA im Rahmen der NATO bleiben und die militärische Führung vorbehaltlos dem Pentagon überlassen, wird auch die erneuerte deutsche Bundeswehr letztlich nur eine Hilfstruppe der US-Army bleiben. Ob sie damit gemäß ihrem Fahneneid ausschließlich dem Wohl und Wehe des deutschen Volkes dient, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.


USA – Riese auf tönernen Füßen

26. Januar 2023

Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch des Ostblocks in den Jahren nach 1989 verblieben die Vereinigten Staaten von Amerika bekanntlich als einzige wirkliche Supermacht auf dem Planeten. Das heißt sie waren der einzige politische und militärische Faktor, der immer, also jederzeit und allerorts, rund um die Erde in der Lage war, ihre Interessen in politischer und nötigenfalls auch militärischer Hinsicht durchzusetzen. Keine andere Macht, weder das geschwächte Russland noch das aufstrebende kommunistische China, war in der Lage, machtpolitisch und militärisch gegen die USA anzukommen.
Dass diese Rolle als einzige Supermacht, derer sich die USA in den letzten drei Jahrzehnten erfreuen durfte, keineswegs immer erfolgreich oder gar siegreich ausgeübt wurde, ist eine andere Sache. In den Kriegen im Nahen Osten, am Horn von Afrika und schließlich in Afghanistan agierten die USA trotz ihrer politischen Allmacht und der militärischen Stärke weitgehend glücklos. Und ob sie sich in der gegenwärtigen militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine, wo die angegriffenen Ukrainer im Grunde ja für die US-Amerikaner einen Stellvertreterkrieg mit den Russen führen, durchsetzen werden, ist auch mehr als ungewiss.
Tatsache ist allerdings, dass die USA nach wie vor die größte Volkswirtschaft der Welt sind. Und nun, nach dem Ende der Coronakrise, ist das Wirtschaftswachstum bereits wieder so stark, dass die Experten vom stärksten Wirtschaftsaufschwung seit 40 Jahren sprechen. Das Bruttoinlandsprodukt der USA beträgt gewaltige 23 Billionen Dollar, und der größte Teil der Inlandsproduktion wird von privaten Unternehmen erwirtschaftet, wobei die Regierung das wirtschaftliche Geschehen vergleichsweise gering beeinflusst. Nach wie vor eine der wichtigsten Grundlagen der Wirtschaft des Landes sind seine natürlichen Ressourcen. Die USA sind bekanntlich reich an Bodenschätzen und haben einen unermesslichen Vorrat an fruchtbaren Böden für die Agrarproduktion. Überdies hat das Land ein schier unerschöpfliches Potenzial an Arbeitskräften mit entsprechend hoher Produktivität, die gleichzeitig wieder als Konsumenten fungieren.
Und in Zeiten des Krieges, wie er gegenwärtig in Osteuropa tobt, machen insbesondere die Rüstungskonzerne der USA die gewaltigsten Gewinne. Überhaupt ist politische Hilfe, die die USA irgendwelchen Verbündeten – in diesem Falle der Ukraine – gewähren, stets auch mit wirtschaftspolitischen Überlegungen gekoppelt. Im aktuellen Fall fließt wohl das meiste der Milliarden-Hilfen für die Ukraine auf dem kurzen Weg direkt in die US-Rüstungsindustrie.
Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika nähert sich zur Zeit der Zahl von 340 Millionen. Davon sind kaum mehr 60 Prozent weiße Amerikaner mit europäischer Abstimmung. In Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA, sind die Weißen bereits in der Minderheit. Die Latinos machen bereits nahezu 20 Prozent der Bevölkerung aus. Etwa 13 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, also rund 40 Millionen Menschen. Und etwa ein Viertel der weißen Amerikaner, also etwa 58 Millionen Menschen, geben an, deutscher Abstimmung zu sein. Damit sind die Deutschstämmigen die größte ethnische Gruppe unter den Amerikanern europäischer Abstammung, noch vor den Iren, den Engländern und den Italienern. Die Ureinwohner Nordamerikas, also die indigene oder indianische Bevölkerung, machen kaum mehr 1,3 Prozent aus. Allein dieses Verhältnis von Ureinwohnern zur Gesamtbevölkerung ist im Grunde der Beleg für einen der größten Völkermorde der Menschheitsgeschichte.
Naturgemäß sind die USA ihrer Geschichte nach ein klassisches Einwanderungsland. Die große Bevölkerungsmehrheit, mit Ausnahme der Indigenen, besteht eben aus Einwanderern, beziehungsweise stammt von solchen ab. Der Druck durch illegale Migration, insbesondere aus dem lateinamerikanischen Bereich, ist aber überaus groß. In Erinnerung ist noch der dramatische Ansturm von tausenden Lateinamerikanern aus El Salvador, Guatemala und Honduras, die sich in Fußmärschen bis zu 2000 Kilometer weit durch Mexiko in Richtung der US-amerikanischen Südgrenze bewegten. Die Reaktion der damaligen US-Regierung unter Donald Trump war die Verlegung tausender Soldaten an die mexikanische Grenze und ein Außerkraftsetzen des bis dahin geltenden Asylrechts. Außerdem ließ Präsident Trump bekanntlich an der mexikanischen Grenze eine Grenzbefestigung errichten, die den massiven Ansturm illegaler Latino-Migranten bremsen sollte.
Die USA drohen also allein durch die Tatsache, dass die aus Europa stammende Bevölkerung zunehmend in eine Minderheitenposition gerät, zu einem Staat mit Dritte-Welt-Charakter zu werden. Was ursprünglich die Stärke der USA ausmachte, nämlich die multinationale Zuwanderungsgesellschaft, bestehend meistens aus dynamischen und leistungswilligen jungen Menschen aus Europa, droht nunmehr durch das Überhandnehmen von Afroamerikanern und Latinos zur Gefahr zu werden. Zunehmend entwickeln sich nämlich so Parallelgesellschaften, die neben der politischen und sozialen Spaltung der US-Gesellschaft ein weiterer desintegrativer Faktor sind. Ethnische Gettos und Armenviertel stehen so in zunehmender Anzahl den durch private Sicherheitsdienste abgesperrten und abgesicherten Nobelvierteln gegenüber.
Überhaupt ist es die Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft mit ihrer sozialen aber auch ideologischen Dimension, die wohl als die größte Gefahr für die USA gelten kann. In politischer Hinsicht manifestiert sich diese Spaltung zweifellos im Gegensatz zwischen den Republikanern des Donald Trump und den Demokraten des amtierenden Präsidenten Joe Biden.
Die bis zum heutigen Tag aufrecht erhaltenen, aber nicht wirklich bewiesenen Behauptungen, dass Trump der Sieg in den letzten Präsidentschaftswahlen gestohlen wurde, durch Machinationen und Manipulationen, und die Empörung bei den Trump-Anhängern machen dies deutlich. Der indessen zu gerichtlichen Anklagen geführte Sturm auf das Kapitol gilt für die Demokraten und ihre Befürworter als demokratiepolitisches Menetekel. Und umgekehrt ist der harte Kern der Republikaner offenbar nicht bereit, die Legitimität der Präsidentschaft Joe Bidens anzuerkennen.
Eine weitere Dimension der gesamtgesellschaftlichen Spaltung der USA liegt im Gegensatz zwischen der städtischen Bevölkerung, wie sie an der Ostküste, aber auch in Kalifornien lebt, und dem ländlichen Amerika. Die Bevölkerung der Staaten im mittleren Westen hin zu den Rocky Mountains und im Osten hin zu den Appalachen tickt völlig anders als etwa die Menschen in New York oder Los Angeles. Überdies gibt es natürlich nach wie vor die Spaltung zwischen Nordstaaten und Südstaaten. Der alte Gegensatz, der im 19. Jahrhundert im Bürgerkrieg gipfelte, findet sich nach wie vor im völlig anderen Lebensgefühl des Südens im Gegensatz zu jenem der Nordstaaten.
All diese Faktoren zeigen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein Riese auf tönernen Füßen sind. Die zentrifugalen Kräfte, sowohl im Hinblick auf die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung als auch im Bereich der politisch-ideologischen Gegensätze sind so stark, dass der Gesamtstaat auch im Hinblick auf seine weltpolitische Potenz zwangsläufig mit massiven Einbußen und einer dramatischen Schwächung rechnen wird müssen. Die USA sind außenpolitisch ein typisches Imperium, das an geographischer, militärischer und somit auch machtpolitischer Überdehnung leidet und dadurch wohl auch mittel- und längerfristig massiven Schaden nehmen wird. Und im Inneren ist das Land trotz seiner Wirtschaftsleistung offenbar nicht einmal mehr in der Lage, die Infrastruktur, Straßen, Brücken, Bahnlinien, Elektrifizierung und Ähnliches, auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen. Geschweige denn die sozialen Probleme zu lösen, was allein schon die Tatsache beweist, dass es nach wie vor keine wirkliche Krankenversicherung für die Masse der einkommensschwächeren Amerikaner gibt. Ein Riese also auf tönernen Füßen.


Panzer-Krieger

26. Januar 2023

Der ukrainischer Präsident Selenski hat längst aufgehört, den Westen um Waffen zu bitten. Nein, er fordert sie längst. Insbesondere von den Deutschen will er nunmehr zumindest 360 Kampfpanzer vom Typus Leopard 2. Diese seien unverzichtbar, um das ukrainische Kriegsziel, nämlich die Rückeroberung aller von den Russen besetzten Gebiete, einschließlich der Krim, bewerkstelligen zu können.
Eine breite Front der Staatschefs nahezu aller EU-Staaten, dazu Englands und der USA, sowie fast alle politischen Parteien in der Bundesrepublik Deutschland selbst befürworten die Lieferung von Panzern. Einzig Bundeskanzler Olaf Scholz und seine SPD zögern. Insbesondere Scholz selbst scheint die Panzer-Lieferung um jeden Preis vermeiden zu wollen und nimmt bislang Schelte aus allen Bereichen hin. Er sei ein Zögerer und Verhinderer und gewissermaßen nicht solidarisch mit den Ukrainern, also beinahe so etwas wie ein Putin-Versteher.
Offenbar scheint der deutsche Bundeskanzler so zu denken wie es die Kritiker der Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine tun. Sie sind nämlich der Ansicht, dass der Kreml den Einsatz von westlichen Angriffswaffen, insbesondere schwerer Kampfpanzer, als offene Kriegserklärung verstehen könnte. Und dann würde der Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der Ukraine wohl zum globalen Krieg zwischen Russland und der NATO.
Im Gegensatz zu Scholz tun sich insbesondere die bundesdeutschen Grünen mit martialischen Tönen und der Forderung, schnellstmöglich alle möglichen schweren Waffen an die Ukraine zu liefern, hervor. Einstige Pazifisten wie die Frau Baerbock und der Herr Habeck oder der bayerische Grünen-Chef Hofreiter werden so zu den massivsten Kriegstreibern. Aber auch die Christdemokraten unter ihrem neuen Parteichef Friedrich Merz stehen dem in nichts nach. Auch sie sind vorbehaltlos für die Lieferung des Wunder-Panzers Leopard 2.
Da ist es nachgerade noch ein Glück, dass offenbar das Pentagon auch noch im Zweifel ist, ob die Lieferung von Angriffspanzer nicht einen offenen Konflikt zwischen NATO und Russen auslösen würde. Bislang war es nämlich das Ziel der Amerikaner, Russland durch eine Niederlage im Ukraine-Krieg auf Dauer militärisch zu schwächen, einen offenen Krieg aber zwischen Russland und der NATO wollte man bisher definitiv vermeiden. Zu groß erschien die Gefahr, dass damit tatsächlich ein Weltkrieg ausbrechen würde.
Angesichts des großen und allgemeinen Drucks, der gegenwärtig für die Lieferung von Kampfpanzer an die Ukraine entsteht, ist es aber zweifelhaft, ob Bundeskanzler Scholz und die vernünftigen Kräfte und im Pentagon dem auf Dauer widerstehen. Die Stimmen in der Bundesrepublik, wonach auf jeden Fall Leopard 2 geliefert werden, mehren sich bedenklich. Irgendwie scheint es so, als würden hier irgendwelche ehemaligen ultralinke Pazifisten und postmarxistische Friedensmarschierer neuerdings von Panzerschlachten in der ostukrainischen Tiefebene Träumen.


Krampuskrawalle

12. Dezember 2022

Es kam, wie es kommen musste: Bei den Perchtenläufen, die dieser Tage landauf, landab gemäß alpenländischer Tradition stattfanden, kam es immer wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen, bei denen junge Burschen mit Migrationshintergrund ihre Aggressionen auslebten. Nach den Ereignissen, die vor wenigen Wochen in Linz stattgefunden haben, bei denen jugendliche Ausländerrotten gegenüber der Exekutive gewalttätig geworden waren, mussten wir mit diesen Entwicklungen rechnen.
So kam es etwa in der Kärntner Stadt Villach nach dem Perchtenlauf zu einer brutalen Schlägerei zwischen jungen Männern ausländischer Herkunft – wie es sogar in den ORF-Nachrichten hieß –, und als Krampus verkleideten Kärntnern. Von Letzteren mussten bezeichnenderweise vier Schwerverletzte im Krankenhaus behandelt werden. Und das war nur ein Zusammenstoß von vielen quer über das Land.
Und nun kommt Silvester mit den zahlreichen Großveranstaltungen auf der Straße auf uns zu und danach der Fasching mit seinen Umzügen, die ebenfalls auf den Straßen des Landes stattfinden. Womit müssen wir dann rechnen? Werden sich, so wie vor Jahr und Tag in Köln zu Silvester, neuerlich jugendliche Migrantenbanden, junge Männer testosterongesteuert und aggressiv, unter die feiernde Bevölkerung mischen, um die Frauen zu belästigen, Feuerwerkskörper auf die Menschen zu werfen und der Staatsgewalt Widerstand zu leisten?
In dieser Hinsicht müssen wir von der Exekutive entschieden entsprechende Sicherheitskonzepte fordern. Hier muss präventiv und entschlossen vorgegangen werden, damit es derlei Krawalle nicht wieder gibt. Es kann nicht sein, dass angeblich Schutzsuchende solche Krawalle zu so etwas wie einer Migranten-Folklore machen oder dass solcheart bürgerkriegs­ähnliche Zustände im Lande die Regel werden.
Die beste Prävention wäre allerdings, wenn man diese Elemente gar nicht ins Land ließe. Bei allem Respekt vor tatsächlichen Kriegsflüchtlingen, politisch, religiös oder rassisch Verfolgten, kann es nicht sein, dass junge aggressive Männer, vorwiegend aus dem islamischen Bereich, hierzulande im Zuge unseres österreichischen Brauchtums ihre Frustration, ihre sexuellen Gelüste und ihren Hass auf die heimische Gesellschaft ausleben.


Hilflosigkeit, Fatalismus und Resignation

25. November 2022

Nun ist die Klimakonferenz in Ägypten also mehr oder weniger ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Und wenn man den Klimahysterikern glaubt, bedeutet dies mehr oder weniger kurzfristig die Apokalypse. Eine Erderwärmung über mehr als 1,5 Grad soll demzufolge weite Teile des Planeten unbewohnbar machen, so etwa Afrika. Und dies bedeutet natürlich, dass Klimaflüchtlinge aus aller Welt zunehmend nach Europa Strömen sollten.
Die Politik jedenfalls und deren Entscheidungsträger scheinen in dieser Frage, hilflos zu sein. Und Hilflosigkeit, Resignation und Fatalismus sind auch in der Bevölkerung in dieser Frage festzustellen. Mit Ausnahme einiger Wahnsinnigen natürlich, die sich da als „letzte Generation“ generieren.
Wesentlich weniger hysterisch, nämlich mit ganz realem Understatement, wird die völlig aus dem Ruder laufende Migrationswelle in der öffentlichen Diskussion behandelt. Das Phänomen, dass sich nunmehr junge Migranten beginnen zusammenzurotten, um in unseren Städten Straßenschlachten gegen die einheimische Bevölkerung und die Exekutive zu liefern, scheint Schule zu machen.
Und auch diesbezüglich amacht sich nicht nur bei den zuständigen Behörden, sondern auch in den Reihen der ganz gewöhnlichen Bürger zunehmend Hilflosigkeit, Fatalismus und Resignation breit. Ganz so, als würde man sich an diese Zustände gewöhnen. Von linker und grüner Seite wird natürlich nach wie vor behauptet, dass das kein Problem sei, allenfalls eines des jugendlichen Ungestümes, und dass die Zuwanderung notwendig sei und bereichernd. Und die Menschen nehmen das hin, wählen weiterhin die gleichen politischen Parteien und scheinen sich in ihr Schicksal, nämlich dass des Untergangs der eigenen Kultur und der eigenen Ethnie zu fügen.
Es ist so ähnlich wie während der Corona-Pandemie: Der Staat, die Politik, hat uns mit mehr der weniger sinnlosen und, wie sich im Nachhinein nunmehr herausstellt, auch völlig unnötigen Maßnahmen und massiven Einschränkungen der Bürgerrechte schikaniert, und wir haben das alle hingenommen. Man hat sich daran gewöhnt, dass man das Gesicht mit Masken zu verhüllen hatte, den völlig verblödeten Baby-Elefanten als Abstandsregel einzuhalten hatte und das Haus nicht verlassen durfte. Wir haben all das hingenommen, ängstlich, hilflos, fatalistisch und resigniert.
Und dieser Fatalismus ist es wohl auch, der den von Oswald Spengler vor hundert Jahren vorausgesagten Untergang des Abendlands erst ermöglichen wird.
„Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“, heißt es. Und die Europäer, zu vörderst die Österreicher und die Deutschen, wählen jene politischen Kräfte, die völlig unfähig sind, die Krisen der Zeit zu meistern und die die größten Gefahren wie die illegale Massenmigration sogar noch fördern. Multi-Kulti-Wahn, politisch korrekter Xenophilie-Selbsthass und National-Masochismus sind die Begleiterscheinungen dieses Untergangs. Wer nicht kämpft, kapituliert.


Karneval am Narrenschiff

18. November 2022

Die Weltpolitik ist längst zu einem Narrenschiff geworden. Und gegenwärtig beginnt dortselbst ganz offenbar der Karneval. Die Klimakonferenz in Ägypten, dass G20-Treffen auf Bali und die mutmaßlichen Geheimverhandlungen zwischen Moskau und Washington im Hintergrund nach dem russischen Rückzug über den Fluss Dnjepr dürften wohl die Schauplätze dieses weltpolitischen Narrentanzes sein.
Das allseits erwartete Ergebnis der Welt-Klimakonferenz ist bekanntlich kein Ergebnis. Politiker, Klimaaktivisten und angebliche Experten verhandeln am Nil bekanntlich, ob sich das Klima um 1,5 Grad oder um zwei oder gar drei Grad erwärmen darf. Ganz so, als würde sich das Klima nach diesem Verhandlungsergebnis richten. Und in Wahrheit geht es in Ägypten darum, dass die Entwicklungsländer von den Industriestaaten massive finanzielle Abgeltung für die angeblich von diesen verursachten Klimaschäden wollen. Der Westen soll wieder einmal zahlen, und die Chaos-Staaten des globalen Südens wollen wieder einmal kassieren, damit Milliarden in Korruptionssümpfen versickern. Und all das findet in Ägypten statt, einem Land, das 1.000 Kilo­meter Nilufer zur durchgehenden Mülldeponie gemacht hat. Dort wird man das Weltklima mit Sicherheit retten – oder etwa nicht?
Am Rande dieser Klimakonferenz treffen sich nun zum ersten Mal auch der chinesische Groß-Diktator Xi Jinping und US-Präsident Biden. Von diesem Treffen hat man sich dem Vernehmen nach viel erwartet. Eine Illusion, wie wir indessen wissen, der eine ist größenwahnsinnig, der andere senil, der eine ist dabei, zum ungekrönten Kaiser von China zu werden, der andere will voll dement ein zweites Mal ins Weiße Haus einziehen. Was soll bei dem Gespräch zwischen solchen Staatsmännern schon herauskommen?
Und auf dem nächsten Schauplatz dieses Narrentanzes, also auf der Insel Bali beim G20-Treffen, da soll die Russland-Schelte das primäre Thema sein. Wladimir Putin kommt ohnedies nicht und sein Außenminister Lawrow ist leidgestählt und wird sich die Attacken auf sein Land ungerührt anhören. Und herauskommen wird wieder nichts. Weder wird die weltweite Teuerung bekämpft werden können, noch wird man die drohende Rezession verhindern. Und den Ukraine-Krieg wird man auf Bali gewiss auch nicht beenden können.
Bleibt also noch die stille Diplomatie im Hintergrund zwischen Moskau und Washington, auf die wir unsere Hoffnung setzen können. Wenn nun die russische Armee in der Ukraine Frontbegradigungen vorgenommen hat und sich – zumindest über den Winter – auf einen eingefrorenen Krieg einzustellen scheint, könnte dies die ­Chance für Waffenstillstandsverhandlungen bieten. Voraussetzung dafür wäre allerdings die Einsicht des Pentagons, dass bei der Fortsetzung des Krieges die ganze Ukraine völlig zerstört werden würde und die Nötigung des ukrainischen Präsidenten Selenskis, wonach dieser seine Forderung nach einem Endsieg über Russland aufgeben müsste. Voraussetzung wäre aber auch die Einsicht des Kremls, dass die Zerschlagung der Ukraine als unabhängiger Staat nicht realisierbar sein kann.
Ob all das am traurigen Zustand des Planeten und der Menschheit mit – angeblicher – Klimakrise, mit Pandemien, Naturkatastrophen, Eroberungskriegen und Migrationsbewegungen von Millionen testosterongesteuerten jungen Männern hin zum reichen Westen etwas ändern wird, muss leider bezweifelt werden.
Wir scheinen vielmehr unabwendbar in ein Zeitalter des globalen Chaos hineinzudriften. Die großen Mächte dieses Planeten, die Vereinigten Staaten von Amerika, China, die Europäische Union, Russland, sie sind nicht in der Lage, diese Probleme konsensual und friedlich zu lösen. Sie sind viel mehr allzu oft Quelle und Ausgangspunkt dieser Probleme. Was aber zuletzt stirbt, ist bekanntlich die Hoffnung. Und wo die Gefahr groß ist, wächst das Rettende, lauch, lässt uns der Klassiker ­wissen.


Great Reset und die Apokalypse

20. Oktober 2022

Von Drahtziehern im Hintergrund und von Verschwörungstheoretikern

Wir leben bekanntlich in Zeiten der multiplen Krisen. Corona-Krise, Energiekrise, Lebensmittelknappheit und die Rückkehr des Krieges nach Europa. Dazu kommt die Klimakrise mit Wetter­ereignissen katastrophalster Art, mit Dürren, Trockenheit auf der einen Seite, gewaltigen Überschwemmungen auf der anderen Seite, mit Wirbelstürmen, Tornados und Taifunen. Und schließlich sind da noch die politischen Verwerfungen, der Machtanspruch des kommunistischen Chinas auf Taiwan, der Frauenaufstand gegen die Mullahs im Iran, der nicht enden wollende Bürgerkrieg in Syrien, der Jahrhundertkonflikt zwischen Israel und Palästinensern, das Chaos und die Anarchie auf Haiti, und all die Turbulenzen in der Dritten Welt zwischen Ostasien, Schwarzafrika und Lateinamerika.
Nicht zu vergessen die globalen Migrationsbewegungen, die Flüchtlingsströme, die sich aufgrund dieser Konflikte ergeben. Aber auch die Massenzuwanderung von Wirtschaftsmigranten, die in die Sozialsysteme und Wohlstandsgesellschaften der westlichen Industriestaaten, allen voran der Europäischen Union einwandern wollen. Und die innere Destabilisierung dieser westlichen Industriestaaten, allen voran Österreichs und Deutschlands, durch diese Massenzuwanderung und die damit verbundenen kulturellen Konflikte, sowie durch die Überforderung der Sozialsysteme steigern diese krisenhafte Entwicklung noch ins Unerträgliche.
Führt man sich all diese Krisen wirklich vor Augen, so könnte man darin bereits die Reiter der Apokalypse erkennen. Und so drängt sich damit wirklich die Frage auf, ob die Menschheit insgesamt in der Lage sein wird, die ultimative Eskalation dieser Krisen bis hin zur Vernichtung unserer Spezies zu verhindern. Da ist es dann schon naheliegend, dass es im Kreise der Mächtigen dieser Welt Kräfte gibt, welche über Strategien zur Abwendung des Unheils nachdenken. Eigentlich läge das ja auch in deren Verantwortung. Dazu berufen wären zweifellos die Staatsführer der großen Nationen, die führenden Exponenten der Vereinten Nationen, aber auch superreiche Milliardäre, die von ihren Vermögen – wie auch immer diese zustande gekommen sein mögen – etwas an die Menschheit zurückgeben wollen.
Wir kennen die Namen dieser Menschen, wir wissen welche Politiker auf den großen Gipfeltreffen, dem G7-Treffen, dem G 20-Treffen, auftreten. Und wir kennen auch die Namen der superreichen Drahtzieher, mögen diese nun Philanthropen oder nur Hyperkapitalisten sein, die hier tätig sind: Bill Gates, Soros, Klaus Schwab usw… Und wir alle hören immer wieder von den Treffen, auf denen sich die Drahtzieher im Hintergrund mutmaßlich verabreden: Bilderberger-Treffen, Welt-Wirtschaftsforum und ähnliche Zirkel.
In diesem Zusammenhang stellt sich die grundlegende Frage, in welche Richtung das Denken, die Debatten und die Pläne dieser mächtigen Menschen geht. Haben Sie wirklich das Glück und das Gedeihen der Menschheit in Frieden, Freiheit und Wohlstand im Auge? Oder bezwecken Sie eine Mehrung ihrer Macht, ihres Einflusses und ihres Reichtums? Und halten Sie die Masse der Menschheit für fähig und reif genug, um bei all diesen Prozessen demokratisch mitzubestimmen? Oder glauben sie womöglich, dass die Menschheit manipuliert, gelenkt und gezwungen werden müsse zu ihrem Glück?
Und in welcher Form glauben sie, die Zukunft der Menschheit gestalten zu müssen? Als Melting Pot, als Schmelztiegel der Völker und Kulturen oder in Form von differenzierten Völkern und Kulturen? Und wie halten sie es mit der Demokratie, mit der Freiheit, insbesondere mit der Freiheit des Denkens und Redens? Und glauben Sie dabei an die Erkenntnisfähigkeit und an die Vernunft des Menschen? Oder sind sie der Ansicht, dass man diesen manipulieren und mehr oder weniger direkt zwingen müsse zur Einhaltung der notwendigen Maßnahmen?
Angesichts all dieser Fragen, ist es kein Wunder, dass sich zahlreiche Verschwörungstheorien um Projekte wie den sogenannten „Great Reset“ ranken. Natürlich firmieren das einschlägige Buch des deutsch-schweizerischen Wirtschaftswissenschafters Klaus Schwab und seine Tätigkeit im Weltwirtschaftsforum offiziell immer unter der Maxime der Humanität der Nachhaltigkeit und des Philanthropentums. Allerdings ist es allein schon die Intransparenz dieses Weltwirtschaftsforums und anderer hochrangiger Gesprächszirkel, die Verschwörungstheorien entstehen lässt.
So ist es möglicherweise nicht nur eine Verschwörungstheorie, wenn man annimmt, dass die multiplen Krisen unserer Tage Vorwand sind und dafür auch die Möglichkeit bieten, so etwas wie einen Great Reset auf globaler Ebene durchzuziehen. Ob dabei wirklich, wie in den Verschwörungstheorien vermutet, eine Redimensionierung des globalen Bevölkerungswachstums ins Auge gefasst wird, der große Bevölkerungsaustausch, beziehungsweise die Schaffung eines globalen Melting Pot bezweckt wird und all dies unter Ausschaltung der individuellen Freiheit und womöglich auch des Privateigentums durchgeführt werden soll? Wir wissen es nicht, Verschwörungstheoretiker glauben es allerdings zu wissen.
Zweifel an einer Realisierung eines solchen Planes müssen auch aufkommen, wenn man bedenkt, dass es machtpolitische Faktoren gibt, wie etwa das kommunistische China oder die islamische Welt, aber auch Putins Russland, die sich dem Einfluss der Drahtzieher eines solchen Great Reset gewiss entziehen würden. In einer multipolaren Welt, in der neben der bislang einzigen echten Supermacht USA eine neue Supermacht, nämlich China existiert und noch mehrere machtpolitische Faktoren und Regionalmächte, wäre ein solcher Great Reset womöglich nur auf jenen Bereich beschränkt, der bislang als „westliche Industriestaaten“ definiert wurde, insbesondere also auf die Europäische Union.
Ob aber die Völker, insbesondere die europäischen, die Kraft haben, sich der ethnisch-kulturellen und politischen Gleichschaltung zu entziehen und mittels demokratischer Souveränität gemeinschaftlich die eingangs geschilderten Krisen zu bewältigen vermögen, ist mehr als ungewiss. Die Gefahr, dass sie durch die sublimen Manipulationsmechanismen, die unsere digitale Technologie heute bietet, den Zielen und Strategien der Drahtzieher des Great Reset erliegen, ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gegeben. Und die tatsächlich beinahe apokalyptische Vielfalt der Krisen, die uns heute bedrängen, bietet zweifellos den Vorwand für die Durchführung eines solchen Great Reset.
Jenseits der Planung eines Klaus Schwab, eines Bill Gates oder eines George Soros gibt es für die Menschen und die Völker, insbesondere Europas, zweifellos die Notwendigkeit umzudenken. Nachdem uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten der allzu optimistische Fortschrittsglaube ohnedies abhandengekommen ist, wäre es an der Zeit, die herkömmliche Wachstumsideologie, insbesondere im ökonomischen Bereich, aufzugeben. Das „immer größer, immer mehr, immer umfangreicher“ unter schonungslosem Verbrauch aller Ressourcen muss der Vergangenheit angehören. Ein gewisser Konsumverzicht, mehr Bescheidenheit, wenn nicht gar eine gewisse Askese wären das Gebot der Stunde. Sein und nicht Haben sollte das Motto sein. Und Vielfalt statt Einfalt, Gemeinschaft statt Hedonismus und schrankenloser Selbstverwirklichung.
Und natürlich müsste es globale Solidarität zwischen den Nationen geben. Gute Nachbarschaft und friedliche Koexistenz, echte Entwicklungshilfe und gerechte Verteilung und Nutzung der Ressourcen des Planeten wären nötig. Anstatt des massenhaften Exodus aus den eigenen Heimatterritorien muss in der Dritten Welt die nachhaltige Entwicklung derselben die Maxime sein! Nicht globale Migration, sondern umweltschonende und naturgerechte Förderung der regionalen Ressourcen wäre in den Entwicklungsländern vonnöten. Anstelle jenes Great Reset, den offenbar Drahtzieher im Hintergrund und abgehobene Finanzeliten planen, sollten also die Kreativität der Menschen und die Solidarität der Völker für die Lösung der Krisen unserer Tage wirksam werden.Wo die Gefahr groß ist, wächst auch das Rettende!


Die Russen waren’s – wer sonst?

6. Oktober 2022

Da wurden dieser Tage also die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 in der Ostsee gesprengt. Ein schwieriges Unterfangen, das zweifellos nicht von irgendwelchen Nebenerwerbs-Terroristen durchgeführt werden konnte, sondern schon spezielles militärisches Know-how erforderte. Ein Anschlag jedenfalls, der Europas Versorgung mit russischem Gas endgültig unterband und der überdies zeigte, wie verletzlich Europas lebenswichtige Infrastruktur ist.
Und natürlich hieß es von Seiten der Mainstream-Medien und der etablierten Politik sofort: die Russen waren’s! Wieder einmal habe Wladimir Putin, jener ultimative Bösewicht der Weltgeschichte, einen Anschlag gegen den Westen verüben lassen und – wenn es auch noch nicht letztendlich bewiesen ist – neuerlich gezeigt, wozu er fähig ist. Nach seinem, wie es heißt, völlig unmotivierten Angriffskrieg gegenüber der Ukraine, neben seinen ständigen Drohungen mit der Atombombe, nunmehr eben auch terroristische Anschläge auf unsere kritische Infrastruktur. Diese Russen – schlimmer als Dschingis Khan und Hitlers SS …
Und überdies müssen diese Russen, allen voran Wladimir Putin, verdammt irrational und unlogisch denken und handeln. Warum würden sie sonst eine ihrer wirksamsten Waffen gegenüber ihren westlichen Gegnern, nämlich die Möglichkeit Gas zu liefern oder eben nicht zu liefern, durch das Kappen der Pipelines entkräften? Und warum machen sie sich die Mühe, diese Pipelines aufwändig und umständlich am Meeresboden zu zerstören, anstatt sie schlicht und einfach auf russischem Boden abzudrehen? Schon merkwürdig, diese Russen.
Dass der US-Präsident Biden bereits zu Jahresbeginn davon gesprochen hat, den Betrieb der Pipelines mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterbinden, spielt natürlich keine Rolle. Und dass erst kürzlich in eben jener Region der Ostsee, in der jetzt die Explosionen hoch gegangen sind, Seemanöver der NATO und der USA stattgefunden haben, ist natürlich auch völlig irrelevant. Das alles ist ebenso uninteressant wie die Tatsache, dass Polens Präsident Duda bereits im August den Abriss der Pipeline Nord Stream 2 gefordert hat und dass Greenpeace bereits im Juni mit polnischen Aktivisten zu den Pipelines getaucht ist, um gegen diese zu demonstrieren.
All dies ist natürlich Ausdruck des westlichen, beziehungsweise US-amerikanischen Willens, die Gaslieferungen Russlands an die Europäer zu unterbinden. Und genau dieser Willen stellt natürlich auch das einzig logische Motiv für die Sprengung der Pipelines dar. Einzig und allein die antirussischen Kräfte, also die USA, die NATO und allenfalls die Ukraine selbst, können ein Interesse an der Zerstörung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 haben. Und natürlich auch die EU-Europäer selbst, da sie machtpolitisch längst Trittbrettfahrer der Amerikaner geworden sind: ohne ihre eigenen Interessen im Auge zu haben und in geradezu sklavischer Abhängigkeit, militärisch wie politisch.
Auch hierzulande wissen dies die Menschen, zumindest jene, die noch zu einigermaßen kritischem Denken fähig sind. Die Politik allerdings und die meisten Medien des Landes verkünden mehr weniger lautstark das Gegenteil: Die Russen sind schuld! Und darum müssen wir die Sanktionen natürlich aufrechterhalten und möglicherweise sogar noch verschärfen. Deshalb müssen wir auch dafür sein, dass die Ukraine in die NATO kommt, koste es was es wolle! Und sogar, wenn dies den Atomkrieg bedeutet. Und die am lautstärken in dieses Horn stoßen, sind die Grünen und die übrigen Linken, jene die von sich behaupten, Pazifisten zu sein. Wahrlich eine verrückte Welt …