Da gibt es einen beliebten heimischen Schauspieler der jüngeren Generation – Burgtheater-Mime, TV-Star und Darsteller des jungen Kaiser Franz Joseph in einem für den Auslands-Oscar nominierten Film – und plötzlich poppt ein ungeheurer Pädophilie-Skandal auf. Obwohl in der heimischen Kulturszene seit Jahr und Tag handfeste Gerüchte über die abartigen Neigungen des Schauspielers kursierten, gab es keine Konsequenzen.
Erst jetzt, da der bevorstehende Gerichtsprozess bekannt wurde, kam die Entlassung aus dem Burgtheater, den Stopp seiner TV-Serien und die Distanzierung seitens der Kulturpolitik. In den sozialen Medien und bei den Postings in den linken Gazetten gibt es aber immer wieder verhaltenes, kaum verhülltes Verständnis für den geständigen Pädophilen. Und die linke Kultur-Schickeria schweigt sich aus, warum sie den betreffenden Kollegen über Monate mehr oder minder gedeckt hat. Ganz so, als wäre das Ergötzen am sexuellen Missbrauch und der Qual von Kindern ein Kavaliersdelikt, eben nur ein „digitales Delikt“.
Ganz abgesehen von der sich darin manifestierenden Heuchelei des zeitgeistigen Kulturbetriebs beweist dies auch die Schizophrenie, die sich im Hintergrund der linken Gesellschaftspolitik insgesamt verbirgt. Bis in die Achtziger-Jahre gab es nämlich Tendenzen innerhalb der linken Szene, auch bei den sich gerade gründenden Grünen, die Pädophilie zu enttabuisieren, wenn nicht sogar zu legalisieren. Man entsinne sich nur der seinerzeitigen Äußerungen des Parade-Grünen Daniel Cohn-Bendit. Und erst vor zehn Jahren veröffentlichten die bundesdeutschen Grünen den Bericht einer Arbeitsgruppe, in dem es hieß: „Wir bedauern zutiefst, dass die grüne Partei in ihren Anfangsjahren pädosexuellen Aktivisten und ihren Positionen Raum gelassen hat.“ In diesem Bericht wurde erklärt, dass es Anfang der Achtziger-Jahre innerhalb der Grünen Vorstöße gab, das Sexualstrafrecht zu ändern und „die Strafbefreiung einvernehmlicher Sexualität zwischen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern“ zu erwirken.
Dies kann natürlich weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung für das Verhalten des am medialen Pranger stehenden Schauspielers sein. Es ist aber eine mögliche Erklärung für die zwiespältige Reaktion der linken Kultur-Schickeria, für ihr Wegschauen und die nunmehr zu registrierende halbherzige Verniedlichung dieser Delikte. Ein weiteres Phänomen in diesem Zusammenhang ist die von der Linken so massiv befürwortete Sexualisierung der Kinder bereits im Kleinkindalter und die daran anschließende Gender-Ideologie.
Jede Kritik an dieser Frühsexualisierung wird von der Linken als „antifeministisches Narrativ“ bezeichnet. Wer den gegenwärtigen Wahn, wonach man sein Geschlecht beliebig wählen, beziehungsweise auch wechseln könne, kritisiert, gilt als Rechtsextremist oder zumindest als Reaktionär.
Zurück zum inkriminierten Schauspieler: Dessen pädophile Sucht und sein Sammeln von zehntausenden Dateien mit pädophilen Inhalten dürfte einerseits wohl einem psycho-sexuellen Krankheitsbild entsprechen. Andererseits kann diese in keiner Weise entschuldigt werden, indem darauf hingewiesen wird, dass er dies bloß medial und digital ausgelebt habe und kein einziges Kind angegriffen oder insultiert hätte. Zweifellos hat er nämlich indirekt die durch die Herstellung der pädophilen Materialien erfolgten Verbrechen an den betreffenden Kindern unterstützt und mitfinanziert. Wie all das strafrechtlich zu bewerten ist, werden wir in dem Gerichtsverfahren hören.
Aber ganz abgesehen von diesem widerlichen, individuell für den vom Sockel gestoßen Schauspieler wohl auch tragischen Einzelfall, sollte dies Anlass sein, der breiten Öffentlichkeit klarzumachen, wie viele Widersprüche und wie viel Widernatürliches in den derzeit von der Spätlinken propagierten Gesellschaftsmodellen enthalten sind.
Die Versuche, die menschliche Natur biologisch wie psychisch zu vergewaltigen, wird auch durch zeitgeistige Erscheinungen wie Gendern, Wokeness und ähnlichen Irrsinn nicht gelingen.
Die Abgründe derlinken Kultur-Schickeria
19. Januar 2023Ethnomorphose als neue Realität
23. Dezember 2022Am letzten Adventsonntag des Jahres versammelten sich Millionen Österreicher, so wie wahrscheinlich ein guter Teil der Weltbevölkerung, vor dem Fernsehschirm, um das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zu verfolgen. Dieses war an Dramatik kaum zu überbieten, da die Argentinier genauso wie die bisherigen Weltmeister, die Franzosen, ihre jeweiligen Superstars Messi und Mbappe aufgeboten hatten. Nach der Zwei-zu-Null-Führung Argentiniens zur Halbzeit holte Frankreich auf und selbst das Nachspiel endete unentschieden. Also Elfmeterschießen.
Und dabei kam es – zumindest für die österreichischen Fernsehzuseher – zu einem kurzen Moment, der einen nachdenklich werden lassen muss: Als die Argentinier, an ihrer Spitze Messi, ihre Siegeselfmeter schossen, schwenke die Kamera kurz über die gespannt gemeinsam verharrende französische Mannschaft. Und der ORF-Kommentator meinte dabei, dass sich nun herausstellen würde, wer Sieger bliebe in diesem Wettkampf zwischen „Europäern und Lateinamerikanern“.
Die abwartende französische Nationalmannschafts bestand aber samt und sonders aus Spielern mit offenbar schwarzafrikanischer Herkunft. Im Zuge des Spiels hat man nämlich die wenigen weißen französischen Nationalspieler durch schwarzafrikanische Reservisten ausgetauscht. Und der einzig verbliebene Weiße in der französischen Nationalmannschaft war der Tormann, der sich gerade den argentinischen Elfmeterschützen zu stellen hatte.
Nun sind die dunkelhäutigen französischen Nationalspieler zweifellos hervorragende Fußballer und gewiss auch französische Staatsangehörige. Dass aber die Fußball-Nationalmannschaft eines europäischen Staates ausschließlich aus Sportlern schwarzafrikanischer Herkunft besteht, ist denn doch auffällig. Auffällig auch deshalb, weil die gegnerische Mannschaft, nämlich die Argentinier, durchwegs aus weißen, weitgehend spanischstämmigen Spielern besteht. Wobei angemerkt werden muss, dass Lionel Messi selbst Spross italienischer Migranten ist.
Jetzt ist uns schon bewusst, dass allein das Nachdenken über dieses Phänomen den Verdacht des Rassismus erweckt. Allein, es muss erlaubt sein, über die Tatsache nachzudenken, dass speziell im europäischen Fußball zunehmend Spieler mit schwarzafrikanische Migrationshintergrund Karriere machen.
Zuerst einmal liegt den Grund dafür ganz einfach darin, dass es eben zunehmend schwarzafrikanische Menschen auch in Europa gibt. Die Ursache dafür liegt natürlich in der Migration. Des Weiteren mag es daran liegen, dass Schwarzafrikaner genetisch, biologisch, wenn man so will, über eine bessere körperliche Disposition verfügen, die ihnen schnelleres Laufen und akrobatisches Ballgefühl ermöglicht. Aber auch diese Erwägung kann bereits als Biologismus oder gar Rassismus gesehen werden. Und schließlich steht fest, dass eine Sportkarriere für viele Menschen mit Migrationshintergrund eine der wenigen Möglichkeiten für sozialen Aufstieg darstellt. Mbappe beispielsweise stammt aus den Pariser Banlieues und deren Unterschicht-Milieus. Und nun ist der strebsame Sohn eines Einwanderers aus dem Kamerun und einer Algerierin, der bereits mit 17 Abitur machte, ein Weltstar und vielfacher Millionär.
Damit ist er natürlich nicht nur ein Symbol für gelungene Integration und dafür, dass sich Migration – womöglich auch illegale – nach Europa lohnt, sondern auch das Wunschbild vieler junger Menschen aus prekären gesellschaftlichen Schichten, die von Reichtum und sozialem Aufstieg träumen. Und genau damit sind Sportstars wie die schwarzen französische Nationalspieler auch Trugbilder. Trugbilder, die hunderttausenden jugendlichen Migranten aus fernen Ländern, auch aus Schwarzafrika, vorgaukeln, man könne in Europa, im Land wo Milch und Honig fließt, zu Ruhm und Reichtum kommen. Und das, obwohl es sich dabei vorwiegend um Analphabeten handelt, die kaum in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft Europas integrierbar sind, zumeist nur die Parallelgesellschaften und Subkulturen bereichern.
Für die autochthonen Menschen und Völker Europas zeigt dieses Phänomen aber, dass die Veränderung der ethnisch-kulturellen Struktur des alten Kontinents, also die Ethnomorphose, bereits weit fortgeschritten ist. Wenn man bei Fußball-Nationalmannschaften als Indikator bleibt, ist Frankreich nicht das einzige Beispiel. Die Niederländer, die Skandinavier und speziell auch die Deutschen verfügen über ähnlich multikulturelle Teams. Während die deutsche Nationalmannschaft, die 1954 „das Wunder von Bern“ vollbrachte und Weltmeister wurde, noch weitgehend aus ausgemergelten ehemaligen Wehrmachtssoldaten und Heimkehrern aus der Gefangenschaft bestand, geben heute auch häufig Spieler mit Migrationshintergrund den Ton an.
Und Nationalmannschaften, die nur oder zumindest vorwiegend aus Angehörigen der autochthonen Bevölkerung bestehen, gibt es zumeist nur mehr in den Ländern des östlichen Europas oder auch interessanterweise im romanischen Bereich. Dies liegt natürlich auch daran, dass es in eben diesen Ländern wesentlich weniger Bevölkerung mit Migrationshintergrund gibt als in Deutschland, Frankreich, Skandinavien oder eben auch Österreich.
Tatsache ist jedenfalls, dass auch in europäischen Ländern mit großen Migrations- und Integrationsproblemen Xenophobie und die Ablehnung von Ausländern im Bereich des Sports kaum stattfindet. Im Gegenteil, Spitzensportler mit Migrationshintergrund werden auch in solchen Ländern zu Publikumslieblingen. Bayern Münchens Alaba ist diesbezüglich wohl eines der bekanntesten Beispiele.
Und so trägt das Phänomen der multikulturellen Sportstars mit Migrationshintergrund ganz wesentlich zum Gewöhnungsprozess der autochthonen Bevölkerung an diese Ethnomorphose bei. Während die zunehmende Stärke von Parallelgesellschaften, bestehend aus Zuwanderungsethnien, illegalen Migranten und zumeist auch Islamisten, in der autochthonen Bevölkerung auf heftige Ablehnung stößt, ebenso wie die illegale Migration selbst, sind die Leistungen von Sportlern mit Migrationshintergrund ein starkes Argument für das Akzeptieren der Entwicklung hin zur multikulturellen Gesellschaft. Und dies wird natürlich auch von deren Propagandisten aus politisch korrekten und linken Kreisen weidlich genutzt.
Allzumal dann, wenn es wie im Falle von Nationalmannschaften um die Identifikation eines ganzen Landes mit den betreffenden Sportlern geht, stellen diese gewissermaßen das Land und seine Bevölkerung selbst paradigmatisch dar. Nun werden die Franzosen sich samt und sonders gewiss nicht als Nachkommen schwarzafrikanischer Migranten fühlen. Charlemagne, Henry Quatre, Louis Quatorze, Napoleon und Charles de Gaulle sind ihnen da als Ahnenreihe wohl noch wichtiger. Allein das Gefühl aber, dass hier eine Fußball-Nationalmannschaft mit schwarzafrikanischem Migrationshintergrund die Grand Nation hervorragend vertreten hat, wird seine Wirkung nicht verfehlen.
Europäische Nationalmannschaften im klassischen Sinne fanden wir noch weitgehend bei den Spaniern oder etwa bei den Kroaten vor. Bei Letzteren endete jeder Namen auf „ic“. Und Modric und Konsorten wann auch sehr erfolgreich und boten als Mannschaft ein überaus sympathisches Bild. Insgesamt aber scheint es so, als würden jene europäischen Nationen mit kolonialer Vergangenheit wie die Briten und Franzosen und die beliebtesten Zuwanderungsländer wie Deutschland, Österreich und die Skandinavier, nicht nur im Bereich des Spitzensports, sondern insgesamt von der Bevölkerungsstruktur in Zukunft ein anderes Bild bieten als die ärmeren EU-Staaten der östlichen und südlichen Peripherie.
In diesen Bereichen ist diese Ethnomorphose offenbar zur unumkehrbaren Tatsache geworden.
Medienvielfalt statt Scheinobjektivität
18. November 2022Die Empörung über die Nähe zwischen Politik und Medien ist Heuchelei
Es soll der ÖVP-Alt-Grande Julius Raab gewesen sein, der in den Fünfzigerjahren als Bundeskanzler bei der Einführung des Fernsehens gesagt hat, „das Kastl“ – gemeint war eben das Fernsehen – lassen wir den Roten, das wird eh nie wichtig sein, wir behalten uns das Radio und die Zeitungen.Eine Fehleinschätzung der Sonderklasse, wie wir heute wissen. Und so konnte sich das Fernsehen, insbesondere der staatliche ORF, zu einer Domäne der Linken im Lande entwickeln. Das böse Wort vom „Rotfunk“ grassiert seitdem – durchaus faktenbasiert – durch die politische Diskussion. Kurios ist, dass dieser Befund durchaus zutrifft, obwohl die Spitze des Staatsfunks immer wieder von konservativen Persönlichkeiten oder sogar von „heimatlosen Rechten“, wie es Gert Bacher war, besetzt wurde. Und natürlich haben die jeweils Regierenden als Eigentümervertreter immer wieder massiven Einfluss genommen auf diesen Staatsfunk. Während der alten großen Koalition war es eben die SPÖ, die im Fernsehen das Reden hatte, danach, seit der Ära Kreisky, waren es eben die jeweiligen Regierungsparteien, entweder die SPÖ oder auch die ÖVP. Und dieser Tradition folgend haben natürlich auch die Freiheitlichen versucht, Einfluss im Staatsfunk zu gewinnen. Ein Vorgang, der heute als unerhörter Skandal dargestellt wird.Nach dem Bekanntwerden der Chats zwischen dem vormaligen blauen Vizekanzler und dem zentralen Chefredakteur des ORF musste Letzterer nicht nur zurücktreten, es brach überdies eine Debatte über ein neues Rundfunkgesetz und knallharte Garantien für die Partei- und Regierungsunabhängigkeit des Staatsfunks aus. Der ganz offen von der ÖVP bestellte Generaldirektor und der ebenso unverhüllt von den Grünen durchgetragene Vorsitzende des Stiftungsrates sprachen sich fromm und einhellig für eine ebensolche Reform aus. Sie würden nunmehr garantieren, dass der ORF ohne jede Einflussnahme durch die politischen Parteien, ausschließlich journalistischer Ethik verpflichtet, arbeiten könne.Dies ignoriert natürlich, dass die jeweils Regierenden auch in Zukunft Eigentümervertreter des staatlichen Rundfunks und Fernsehens bleiben. Und Eigentümervertreter können gewiss in der oder jenen Art Einfluss auf das ihnen gehörende Medium nehmen. Das wird sich kaum ändern, allenfalls werden die Mechanismen dieser Einflussnahme etwas subtiler. Und auch die Bestellung angeblich unabhängiger Experten für den Stiftungsrat wird daran kaum etwas ändern, da diese eben auch jeweils einem politischen Lager zugehörig sein dürften, vornehmlich wohl jenem, das gerade an der Regierung ist.Überdies ist es eine Tatsache, dass die politische Linke im Lande gar nicht vor der Notwendigkeit steht, im ORF massiv zu intervenieren. Dies deshalb, da das Gros der Redakteure, der agierenden Journalisten selbst weit links steht und damit ohnedies ideologisch und sachpolitisch in jene Richtung arbeitet, die den Linksparteien konveniert. Bei Betriebsratswahlen im ORF stimmen bekanntlich bis zu 90 Prozent der wahlberechtigten Mitarbeiter für die Grünen oder die Sozialdemokraten. Somit garantiert die ideologische Fundierung der durch das Redakteursstatut weitgehend unbeeinflusst arbeiten könnenden Redakteure schon für die ideologische Ausrichtung des Staatsfunks. Und diese Ausrichtung ist eben links.Wer nunmehr tatsächlich möchte, dass der staatseigene Fernsehsender, der ja nach wie vor dominanten Einfluss auf die politische Meinungsbildung im Lande hat, tatsächlich die Haltung der Bevölkerung und der demokratisch gewählten Volksvertreter abbildet, wird allein durch eine Reduzierung der Einflussnahme durch Regierung und Parteien keine Objektivierung zu Stande bringen. Dazu müsste es nämlich möglich sein, dass es auch im Bereich der ORF-Journalisten konservative oder freiheitliche Parteigänger gäbe, was bekanntlich kaum der Fall ist. Naturgemäß war es das Bestreben von Volkspartei und Freiheitlichen, diese Situation in ihrem Sinne zu ändern. Ein Bestreben, das man zwar vielleicht mit untauglichen Mitteln durchgeführt hat, das aber im Grunde durchaus legitim wäre.Wahrscheinlich ist also Objektivität im ORF, sowohl im ideologischen als auch im parteipolitischen Sinne, kaum herstellbar. Ein Korrektiv im Sinne der Meinungsvielfalt und der durch diese gegebenen Objektivität stellen also nur andere Fernsehsender dar. Die bei der Einführung des Privatfernsehens vor gut 20 Jahren von nichtlinker Seite gehegte Hoffnung, dass damit auch konservative, rechtsliberale und patriotische Positionen zum Zuge kämen, stellte sich sehr bald als Illusion heraus. Die meisten privaten Fernsehsender agierten aufgrund des journalistischen Personals ähnlich links und politisch korrekt wie der Staatsfunk. Einzig die Fernsehstation des Red Bull-Magnaten Dietrich Mateschitz erwies sich als ein Hort der Meinungsfreiheit und des Aufbegehrens gegen den Zeitgeist der linken political correctness.Auch dabei erweist sich, dass es nicht Scheinobjektivität im staatlichen Rundfunk ist, sondern die Vielfalt der Fernsehstationen, was eine gewisse Meinungsfreiheit garantiert. Ähnlich wie im Bereich der Printmedien, wo es ja auch linke, linksliberale und konservative, sowie rechte Periodika gibt, kann auch im Bereich der elektronischen Medien nur die Vielfalt so etwas wie Objektivität gewährleisten. Wenn der Medienkonsument klar erkennen kann, aus welcher Richtung die Berichterstattung und deren Kommentierung kommt, kann er sich ein Bild von der realen Objektivität derselben machen und gegebenenfalls auf andere Medien ausweichen. Wenn allerdings ein überdominantes Medium, wie eben der ORF in Österreich, Objektivität vorspiegelt und stattdessen ideologisch höchst einseitige Berichterstattung und Kommentierung bietet, bedeutet dies manipulative Meinungsmache. Und daran wird auch ein neues ORF-Gesetz kaum etwas ändern.Nun wissen wir, dass Medienarbeit mit hohem finanziellen Aufwand verbunden ist und dass der Betrieb einer Fernsehstation nicht so leicht möglich ist. Es gibt eben kaum Milliardäre im Lande, die das so wie Mateschitz auch könnten und auch wollten. Und auf internationaler Ebene sieht man derzeit, wie es selbst solchen Milliardären ergehen kann, wenn sie nicht dem politisch korrekten Zeitgeist entsprechen. So wird Elon Musk in diesen Tagen weltweit als skurrilen Irrer dargestellt, weil er auf Twitter Meinungsfreiheit garantieren will.In gewisser Weise könnte man jenen Zeiten nachtrauern, in denen die Medienlandschaft hierzulande durch die Partei-Zeitungen geprägt war. Da gab es die rote „Arbeiterzeitung“ und die eher schwarze „Presse“, die kircheneigene „Kleine Zeitung“ und die „Krone“, die sich als Vox Populi verstand. Dann waren da das Radio und das Fernsehen mit Heinz Conrads und für die Kleinen am Mittwoch Kasperl. Das war’s und jedermann kannte sich aus.Aber nachdem man die Uhr nicht zurückdrehen kann, müssen wir mit unserer gegenwärtigen Medienlandschaft leben und diese ist eben weitgehend links gepolt, wobei auf unserer Insel der Seligen die Verhaberung zwischen Politik und Medien nichts Neues darstellt. Und deshalb ist die aktuelle Empörung über die jüngst bekannt gewordenen Chats zwischen Politikern und Medienmachern nichts weiter als Heuchelei.
Vom Sieg der Anarchie
25. August 2022Das Phänomen des weltweiten Netzes
Seit rund drei Jahrzehnten gibt es nun schon das Internet, das weltweite Netz. Und irgendwie erscheint dieses Netz wie eine unsichtbare Wolke, bestehend aus Daten, Informationen und Meinungen, aus verschriftlichten Fakten, aus bewegten und stehenden Bildern, die schlichtweg das gesamte Wissen der Menschheit insgesamt umfassen. Es ist so als lägen das kollektive Denken, Fühlen und Wissen der Menschheit insgesamt wie ein unsichtbarer Schleier über unserem Planeten, ein Schleier allerdings, in den jedermann sein Denken und Wissen einzuspeisen vermag und ebenso jedermann auch wieder abrufen kann. So etwas also wie ein globaler Speicher allen menschlichen Denkens und Wissens.
Die ungeheure Vielfalt aber, die sich in diesem weltweiten Netz manifestiert, hat etwas Anarchisches, etwas absolut Unkontrollierbares an sich. Vielen ist das Netz daher der letzte Raum der Freiheit, der Freiheit der Meinung, des Denkens und auch der Information. Allerdings lädt dieser anarchische Charakter des weltweiten Netzes natürlich auch zum Missbrauch ein. Das Netz ist jene Plattform, in der Verschwörung und Lüge, Diffamierungen und jede Form von Abartigkeiten transportierbar sind. Es muss nicht das Darknet sein, um Verbrecherisches und Abartiges abzurufen oder selbst einzuspeisen, es ist dies auch im ganz normalen Netz möglich und auch gang und gäbe.
Von der Pornographie, die sicher einen Hauptanteil im Internet ausmacht, bis hin zum Drogenhandel, zum Waffenhandel, bis zur Anleitung zum Bau von Bomben für Selbstmordattentäter, alles findet sich im weltweiten Netz. Auf der anderen Seite aber ist es möglich, jeden Wissensbereich der Menschheit recherchieren zu können und jede wissenschaftliche Information zu erlangen. Das absolut Böse und das Gute, Edle und Schöne finden sich im Netz also gleichermaßen und massenhaft. Es ist wie beim menschlichen Denken, das so unglaublich vielschichtig und vielfältig ist. Und wie das menschliche Denken sind die Inhalte des Netzes und dessen Mechanismen auch anarchisch.
In einer Zeit, in der Big Brother, der Staat oder geheime Kräfte im Hintergrund alles zu kontrollieren, alles zu lenken und zu manipulieren vermögen, in einer solchen Zeit ist dieses weltweite Netz aber auch ein Ort der Freiheit, der Kreativität und der individuellen Selbstentfaltung für jeden seiner Nutzer. Und es ist auch ein Ort, in dem sich jede Verschwörungstheorie, jegliches Halbwissen schrankenlos entfalten kann. Und das ist eine der großen Gefahren des Netzes, weil es scheinbare Realität, scheinbares Wissen transportiert, seinen Nutzern die vermeintliche Gewissheit vermittelt, die letztgültige Wahrheit zu erfahren.
Und natürlich ist dieses weltweite Netz auch jener Ort, in dem sich die menschliche Niedertracht schrankenlos entfaltet. Die augenblickliche und allzu rasche Verfügbarkeit des Netzes, und die Möglichkeit, sofort und ohne nachzudenken zu reagieren, fördern offenbar das, was gegenwärtig als „Hass im Netz“ heftig diskutiert wird. Und natürlich auch die Anonymität, die Möglichkeit, Niederträchtiges und Widerwärtiges abzusondern, ohne die eigene Identität preisgeben zu müssen. Nun sind Eigenschaften wie Hass, Neid, eben die Niedertracht, offenbar nicht zu übersehende Eigenschaften, die dem Menschen innewohnen. Sie zu beherrschen ist ein Gebot des sozialen Lebens und wird von den gesellschaftlichen Konventionen, aber auch vom Strafrecht gefordert. Anders ist dies allerdings im Netz, wo niemand die Sorge haben muss, bestraft oder zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn er derlei Verhaltensweisen anonym auslebt.
Und da setzen natürlich jene Forderungen an, die Regulierung, Kontrolle oder gar Zensur des Netzes verlangen. Gewiss sind Forderungen wie die Verpflichtung, sich mit Klarnamen hinter jedes Posting zu stellen, berechtigt. Und natürlich würde damit auch vieles von dem, was gegenwärtig als Hass im Netz abgesondert wird, unterbleiben. Aber allzu häufig haben die Forderungen nach Zensur des Internets auch einen anderen Hintergrund, nämlich jenen, unliebsame Meinungen zu unterdrücken und politisch korrekte Denkverbote durchzusetzen. Und da ist dann natürlich eine Güterabwägung notwendig, wobei man entscheiden muss was wichtiger ist: Die Möglichkeit, völlig frei seine Meinung zu äußern und auch zu diskutieren, oder die Vermeidung von Hass im Netz. In einer Welt, die von völliger Kontrolle und von zunehmender Reglementierung aller Lebensbereiche geprägt ist, spricht allerdings viel dafür, die negative Begleiterscheinung der anarchischen Freiheit im Netz, nämlich den Hass im Netz, den es immer wieder gibt, in Kauf zu nehmen.
Abgesehen davon aber gibt es einen weiteren Faktor, der im Zusammenhang mit dem weltweiten Netz und seiner Nutzung für Bedenken sorgen muss. Es sind dies jene Kräfte im Hintergrund, jene Konzerne, die die großen sozialen Medien betreiben. Welche Interessen haben Konzerne wie Google, Facebook und Twitter? Und was machen sie mit jener unglaublichen Fülle an Daten, die sie über ihre Plattformen von den Nutzern bekommen?
In diesem Zusammenhang muss man sich wohl die Frage stellen, ob die vermeintliche anarchische Freiheit im Netz nicht nur eine Tarnkappe ist für ökonomische, möglicherweise aber auch globale gesellschaftspolitische Interessen, die mittels Algorithmen und ähnlicher Mechanismen absolute Macht über die Menschen anstreben oder sogar schon ausüben.
Wenn man dies zu Ende denkt, könnte man zur Ansicht kommen, dass dieses unglaublich beeindruckende Phänomen des weltweiten Netzes, an dem zunehmend alle Menschen Anteil haben, als Nutzer und als Einspeiser, nicht so sehr ein Ort der Freiheit und ein Triumph der Anarchie ist, sondern die elektronische und digitale Strategie zur Beherrschung und Lenkung und Manipulation der Menschheit darstellt. Und da muss man sich dann fragen, welche Kräfte stehen im Hintergrund und beherrschen das Netz und was sind die Ziele dieser Kräfte. Gewiss, man soll sich hüten, auch diesbezüglich in Verschwörungstheorien abzugleiten, vielleicht sind es ja nur ökonomische Interessen und das Streben nach Gewinn und wirtschaftlichem Erfolg, die dahinterstehen. Anzunehmen ist aber wohl, dass es weitreichendere Interessen sind, die hier im Mittelpunkt stehen.
Dieses weltweite Netz ist also ein unglaublich beeindruckendes Phänomen. Eine virtuelle Welt, die wie gesagt alles menschliche Wissen, Denken und Fühlen im Guten wie im Bösen umfasst und solcherart von jedermann, der über die Zugangsgeräte, die dazu notwendig sind verfügt, nutzbar ist. Und dieses weltweite Netz ist, wie ausgeführt Ein Ort der Freiheit im Guten wie im Bösen aber es bietet auch ultimative Möglichkeiten, die Menschen zu manipulieren und damit auch zu versklaven – das darf man nicht vergessen!
Denkmalsturm – Sinn und Unsinn
2. Juli 2020Black Lives Matter, Pharao Echnaton und Karl Lueger
Die indessen weltweit geradezu zur Pflichtübung gewordenen Antirassismus-Demonstrationen infolge der „Black Lives Matter“-Bewegung haben auch hierzulande eine Diskussion über Sinn und Unsinn, Berechtigung und Ablehnung diverser Denkmäler geführt. Natürlich gab es Bilderstürmer und Denkmalschänder mit mehr oder weniger guten Gründen schon immer. Bereits im alten Ägypten hat man jene Hieroglyphen, die an missliebige Pharaonen erinnerten, aus den Stelen und Obelisken herausgemeißelt.
Pharao Echnaton etwa, der kurzfristig den Sonnenkult einführte, wurde von den Priestern des Ammon und Re posthum aus den Pharaonenlisten getilgt. Und das junge Christentum hat, nachdem es in der späten römischen Kaiserzeit zur Staatsreligion wurde, die Erinnerung an heidnische Götter und an die Cäsaren der Christenverfolgung genauso gnadenlos getilgt. Die Damnatio memoriae, die Verdammung des Andenkens, ist also ein – beinahe könnte man sagen – altehrwürdiger Brauch in der Menschheitsgeschichte. Und auch in jüngerer Zeit ist es so, dass Denkmäler gestützt werden, wenn ein Regime durch Umsturz, Revolution oder ähnliches beendet wird. Nicht auszudenken, wenn die diversen Hitlerund Mussolini-Denkmäler nicht gestürzt worden wären. Und Denkmalsturz betrifft natürlich auch Ortsnamen und die Bezeichnung von Straßen und Plätzen. Auch wir haben ja in Österreich seit vielen Jahren die Debatte über topographische Bezeichnungen. Alle Adolf-Hitler-Plätze wurden natürlich schon im Frühjahr 1945 umbenannt. Alle anfälligen Namensgebungen, die sich auf einstige Nationalsozialisten bezogen, wurden auch schon recht bald umbenannt. Antisemiten, die eher der roten oder schwarzen Reichshälfte zugehörten, folgten. Karl Lueger, der Begründer der christlich-sozialen Bewegung, der aber zweifellos auch ein Antisemit war, folgte. Sein Denkmal, das nach wie vor steht, ist heftig umstritten.
Und nun sind es eben die Denkmäler von wirklichen oder auch nur mutmaßlichen Rassisten, die gestürzt werden sollen. Dass da die Statuen von einstigen britischen oder amerikanischen Sklavenhändlern vom Sockel gestoßen werden, mag verständlich sein. Dass aber Winston Churchill der gleichen Verdammnis anheimfallen soll wie der belgische König Leopold II., der den Kongo ausgebeutet hat, ist dann doch einigermaßen seltsam. Und dass man den Entdecker Amerikas Christoph Kolumbus nunmehr schlicht zum Urheber des Völkermords an der indigenen Bevölkerung erklärt, ist auch grotesk. Wenn alle Sklavenhalter früherer Zeiten dieser Damnatio memoriae anheimfallen sollten, müssten die größten Philosophen der Antike, Platon und Aristoteles, genauso verdammt werden wie die Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, George Washington und Thomas Jefferson.
Sie alle hatten Sklaven und ließen sich von ihnen bedienen. Und wenn man schließlich alle großen Geister der Vergangenheit, die antisemitische oder judenfeindliche Vorteile pflegten, ihrer Denkmäler berauben wollte, müsste man William Shakespeare bis Martin Luther, Karl Marx bis Richard Wagner aus der Erinnerung im öffentlichen Raume tilgen.
Dass jede Zeit, jede Epoche, jede Generation sich ihr eigenes Geschichtsbild erarbeiten muss und dabei natürlich aufgefordert ist, Ressentiments und Vorurteile abzubauen, ist klar. Und so mag es berechtigt sein, etwa bei den genannten großen Geistern der Menschheitsgeschichte, denen man derlei Vorurteile nachsagt, zeitgemäße Erklärungen bei ihren Denkmälern hinzuzufügen. Sie aber insgesamt vom Sockel zu stürzen und damit gewissermaßen aus der Geschichte oder der Geistesgeschichte zu tilgen, wäre geradezu bizarr.
Merkwürdig ist auch, dass dieser ganze Denkmalsturm relativ einseitig ist. Die Gedenktafel, die etwa für den Sowjetdiktator Josef Stalin in Wien-Meidling an der Mauer eines Hauses prangt, in dem er im Jahre 1913 – lang vor der Russischen Revolution – sein Werk über die „Nationalitätenfrage und den Sozialismus“ geschrieben hat, wird von niemandem beanstandet.
Und in dem angeblich ach so nationalistischen Kroatien unserer Tage gibt es, wie man in der altösterreichischen Hafenstadt Pula schön sehen kann, erneuerte Denkmäler des kommunistischen Diktators Tito, der immerhin für die Ermordung zehntausender Kroaten durch Partisanen nach Kriegsende verantwortlich zeichnet. Und irgendwelche Jung-Linke wollten dem Vernehmen nach in der Bundesrepublik Deutschland gerade wieder eine monumentale Lenin-Statue errichten. Beide, Lenin und Stalin, sind immerhin verantwortlich für Millionen von Toten in der Sowjetdiktatur. All das ist für politisch korrekte Post-Achtundsechziger kein Problem. Jedes Kriegerdenkmal auf einem heimischen Dorffriedhof aber, das an die Gefallenen der beiden Weltkriege erinnert, wird mit antifaschistischer Empörung abgelehnt.
Und gewiss wird es nicht lange dauern, bis die beiden großen Denkmäler auf dem Heldenplatz in Wien in Frage gestellt werden. Prinz Eugen hat immerhin die Türken über Jahrzehnte bekämpft und vom Balkan verdrängt. Ein solcher Feldherr kann ja schwerlich als Vorbild für die heutige Integration türkischer und anderer muslimischer Zuwanderer herhalten. Und das Reiterstandbild des Erzherzogs Karl am Heldenplatz müsste aus dieser Sicht ohnedies längst überfällig sein. Dort steht doch glatt am Sockel, er sei ein „Kämpfer für Deutschlands Ehre“ gewesen. Dass da die Grünen in der Wiener Stadtregierung noch nicht tätig wurden, ist ein Wunder, denn für sie muss es ja fast so schlimm sein wie ein Hitler-Denkmal. Aber Ironie beiseite. Das Anprangern von Diskriminierung, Rassismus oder gar Antisemitismus ist nicht nur legitim, es ist überaus wichtig. Deswegen aber die Geschichte umschreiben zu wollen und mit den (pseudo-)moralischen Standards unsere Tage das Leben, Wirken und Denken von Menschen früherer Epochen zu verdammen, ist nicht viel mehr als Heuchelei.
Aktivisten oder Sektierer?
10. April 2019Die illegale Massenzuwanderung nach Europa, wie wir sie seit langen Jahren erleben, mit ihrem Höhepunkt im Jahr 2015, zeigte mit einer gewissen Zwangsläufigkeit auch Abwehrreaktionen bei den autochthonen Völkern Europas: Einerseits Wahlerfolge patriotischer, zuwanderungskritischer Parteien – ihre Gegner nennen sie „Rechtspopulisten“ –, andererseits auch sich selbst organisierenden Bürgerunmut wie etwa die PEGIDA in den neuen deutschen Bundesländern. Und im Bereich der rechten Jugendszene, ausgehend von Frankreich, waren es die sogenannten „Identitären“, die sich formierten. Mit politischem Aktionismus, so wie wir es seit Jahrzehnten von der Ultralinken kennen, wollten sie sich öffentlichkeitswirksam, aber – wie sie betonen – gewaltfrei gegen Massenzuwanderung und die Gefährdung unserer kulturellen Identität zur Wehr setzen.
Für dieses Ansinnen gab es auch aus dem historisch gewachsenen national-freiheitlichen Lager Österreichs einiges an Sympathie: Warum sollte Protest immer nur von links möglich sein? Warum dürfen nicht auch junge Rechte zum Mittel des Aktionismus greifen, um ihre Meinung zu artikulieren?
Da traut man sich dann – speziell im Massenansturm des Sommers 2015 – zur einen oder anderen Protestveranstaltung. Da trat der eine oder andere politische Vertreter dieses national-freiheitlichen Lagers selbst als Redner bei Veranstaltungen dieser neuen Jugendgruppe auf, man räumte ihnen Platz ein im Bereich der Publizistik des Dritten Lagers, spendete vielleicht auch für die eine oder andere Aktivität oder glaubte, sie mit der Vermittlung von Vereinsräumlichkeiten oder deren Vermietung unterstützen zu sollen.
Und als dann die österreichische Justiz zu einer Anklageerhebung gegen diese Identitäre Bewegung schritt, die in einer Reihe von Freisprüchen, auch in der Instanz endete, wähnte man sich in dieser Sympathie für diese Gruppe wohl auch bestätigt.
Dass bereits zuvor im Verfassungsschutzbericht des Innenministeriums im Jahr 2017 – also noch unter der alten großen Koalition – diese Identitäre Bewegung als wesentlichster Vertreter eines „modernisierten Rechtsextremismus“ an den Pranger gestellt wurde, nahm man offenbar nicht ganz so ernst. Dies wohl auch deshalb, da in selbigem Verfassungsschutzbericht die Definition des Rechtsextremismus dahingehend getätigt wurde, dass rechtsextrem Gruppierungen seien, welche „die Normen und Regeln eines modernen demokratischen Verfassungsstaates ablehnen und diesen mit Mitteln bzw. Gutheißen von Gewalt bekämpfen“. Und genau das, so meinte man, würden die Identitären mit ihrem Postulat der Gewaltfreiheit nicht tun.
Und dann kam die 1.500-Euro-Spende des späteren Neuseeländer Massenmörders an den Chef dieser Identitären, und die Kampagne der vereinigten Linken und der Mainstream-Medien gegen die FPÖ wegen derer angeblichen Vernetzungen mit dieser Gruppe. Und schließlich gar das Diktum des Bundeskanzlers, dass die Ideologie der Identitären „widerlich“ sei und er keine Kontakte seines Regierungspartners mit einer solchen Gruppe dulden wolle.
Nun mochte der eine oder andere allerdings meinen, dass die neue türkise ÖVP des Sebastian Kurz die Nationalratswahlen des Jahres 2017 just mit jener migrationskritischen Line gewonnen habe, die eben zentral die Ideologie der Identitären ausmache. Und die erste Reaktion des freiheitlichen Vizekanzlers, dass man mit Sachlichkeit prüfen müsse, ob es tatsächlich Verstöße gegen die Rechtsordnung durch diese Identitären gäbe, die eine Auflösung, wie sie der Bundeskanzler verlangt, rechtfertigten, war gewiss vernünftig.
Im Zuge dieser Medienkampagne, die eben die Freiheitlichen wegen ihren vormaligen Kontakten zu dieser identitären Gruppe unter Druck setzen sollte, wurden allerdings auch Strukturen und Details über die identitäre Gruppe selbst bekannt, die ein neues Licht auf sie werfen: Nicht nur, dass der Sprecher dieser Gruppe, die natürlich längst keine Bewegung ist, sondern nur einen Kreis von ein, zwei Dutzend junger Leute umfasst, keineswegs immer für den „modernisierten Rechtsextremismus“ stand, sondern wohl aus der dumpf-rechten Ecke eines Gottfried Küssel kommt und dass eben derselbe durch das Anbringen von Hakenkreuz-Aufklebern auf der Badener Synagoge straffällig und gerichtsnotorisch wurde, wobei er seltsamerweise der Verurteilung zu einer der ansonsten üblichen schweren Strafen entging, sowie, dass diese Identitären sich intern eher sektenähnlich organisieren, sich als „Hopliten“ und „Spartiaken“ im ihrer Ansicht nach existenziellen Kampf gegen das „System“ definieren und ultimativen Einsatz ihrer Mitstreiter bis zur Existenzaufgabe verlangen. Deutlich wurde dabei auch, dass der ohnedies recht kleine Führungskader dieser Identitären keineswegs aus dem Kreise der traditionellen akademischen Korporationen, also der Burschenschaften, kommt, sondern vielmehr aus Leuten besteht, die sich davon distanzieren, selbst ausgetreten sind oder ausgeschlossen wurden.
Der patriotische Traditionalismus der nationalfreiheitlichen Korporationen wird von diesen Identitäten mehr oder weniger deutlich als antiquiert abgetan, wobei die von ihnen vertretene „Neue Rechte“ ja auch schon auf eine jahrzehntelange Entwicklung zurückblickt. Bezugnahmen auf Ernst Nikisch und die „konservative Revolution“ und die „kulturelle Hegemonie“, wie sielaut Gramsci anzustreben sei, oder die Lektüre der Werke Ernst Jüngers sind auch keine große Neuigkeit. Das hat man schon in der Debatte um die deutsche Identität in den 80er Jahren gepredigt.
Aber mit den ideologischen Versatzstücken des nationalliberalen Lagers, den Axiomen dieser Neuen Rechten, will man im Kreise der heutigen Identitären, animiert durch Sektenprediger wie dem Gutsherrn von Schnellroda oder dem sich unter dem Anagramm „Lichtmesz“ verbergenden Herrn Semlitsch in den erlesenen Kreis der Rechtsintellektuellen aufsteigen.
Nun kann man dieses Grüppchen keineswegs als kriminelle Vereinigung ansehen und mit einiger Wahrscheinlichkeit dürften sie auch kein Teil eines terroristischen rechtsextremen Netzwerkes sein. Auflösung, Verbot und Verfolgung dürften also nach den Maßstäben der österreichischen Rechtsordnung gar nicht möglich sein und ihre Kriminalisierung oder auch nur Stigmatisierung wäre vielleicht auch insofern kontraproduktiv, als sie damit verstärkt radikalisiert würden.
Dies ändert allerdings nichts daran, dass die jüngsten Ereignisse und medialen Debatten bewiesen haben, dass diese Identitären zu allererst einmal die nützlichen Idioten der Linken sind.
Ihr Aktionismus – auch wenn er vorwiegend zweifelsohne idealistisch motiviert ist – lieferte und liefert in erster Linie den Gegnern der Freiheitlichen und auch den Gegnern der gegenwärtigen Mitte-Rechts-Regierung Argumente. Und Versuche des Sprechers dieser Gruppe, nunmehr die Freiheitlichen in eine Art politische Geiselhaft zu nehmen, sind ebenso plump wie abstoßend. Wenn der Sprecher der Identitären auf einem Youtube-Video an „HC Strache und die liebe FPÖ“ eine „Warnung“ ausspricht, sagt das alles. Und wenn vormalige Rivalen des freiheitlichen Parteichefs, die die FPÖ bereits vor Jahren verließen und mit eigenen politischen Partei-Projekten schmählich gescheitert sind, nunmehr lauthals erklären, die FPÖ fürchte nichts so sehr als eine neue Partei rechts von ihr, dann ist das ebenfalls nur lächerlich.
Alles in allem ist also völlig richtig, was die freiheitliche Parteispitze zum Thema erklärt hat: Zwar gebe es Redefreiheit und Versammlungsfreiheit natürlich auch für rechte Gruppen genauso wie für linke in unserem Lande. Die FPÖ aber als eine bürgerliche patriotische Partei könne nicht verantwortlich gemacht werden für politische Splittergruppen, auch wenn es da und dort in inhaltlicher Hinsicht und in personeller Hinsichtin der Vergangenheit die eine oder andere Überschneidung gegeben habe. Und hinzugefügt werden muss aus der Sicht des überzeugten Nationalliberalen, dass man sich Begriffe wie „Patriotismus“ und „Identität“ nicht durch eine kleine Polit-Sekte diskreditieren wird lassen! Genauso wenig, wie man sich von der politisch korrekten Linken Werte wie Heimat, Volk und Vaterland kriminalisieren lässt.
Mainstream-Medien im Sturzflug
9. Januar 2019Ja, ja, wir wissen schon, Worte wie „Systempresse“ sind NS-belastet und der Begriff „Lügenpresse“ erfüllt den Tatbestand der Hetze. Und das neudeutsche „Fake-News“ ist die Phantasmagorie rechte Verschwörungstheoretiker.
Dennoch haben Ereignisse rund um den Jahreswechsel bewiesen, dass die etablierten, weitgehend politisch korrekten, linksgepolten Medien diesen inkriminierten Begrifflichkeiten im hohen Maße entsprechen: Da hat der Nachwuchsstar des Flaggschiffs des deutschen Printjournalismus „Spiegel“ doch glatt erstunkene und erlogene Reportagen ins Blatt gesetzt und das über Jahre und natürlich politisch-korrekt links immer mit dem Bestreben, den Wahnsinn der bösen Rechten, der bösen Ausländerhasser und Zuwanderungskritiker anzuprangern. Dann muss sich der publizistische Großmogul Robert Menasse der glatten Zitatfälschung bezichtigen lassen. Und dabei handelt sich natürlich um Zitate, die beweisen sollen, dass die europäischen Nationen, die nationale Identität, von Anbeginn der europäischen Integration ausgemerzt werden sollten.
Gewiss, Einzelfälle, aber doch bezeichnende Einzelfälle und sie führen dazu, dass die schweigende Mehrheit des Medienpublikums mit ihrer zunehmenden Skepsis gegenüber den Mainstream-Medien durchaus Recht hat. Und wenn dann der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich sich zunehmend als die einzige wirkliche Opposition ganz offen gegen die neue Mitte-Rechts-Regierung positioniert, bestärkt dies diesen Eindruck. Ständig wird auf allen Kanälen des ORF gegen die bösen Rechten agitiert, gegen die „Rotzbuben“ (Copyright Altjägermeister Konrad) der FPÖ, wird für Migration geworben, werden linke Positionen ebenso scham- wie schrankenlos hochgejubelt.
Man stelle sich beispielsweise vor, im ORF würde das jüngste Buch des Autors dieser Zeilen „Österreich eine Provokation“ in der ZIB 1 vorgestellt und damit beworben. Mit Recht wäre ein Aufschrei und wildester Protest die Folge. Umgekehrt darf das jüngste Werk des linken Kabarettisten und Polemikers Florian Scheuba, der in schöner Regelmäßigkeit im „Standard“ gegen FPÖ und Regierung agitiert, sehr wohl in der ZIB 1 präsentiert werden. Alles ganz normal, oder?
Letztlich sind dies aber alles nur Details. Insgesamt haben die Mainstream-Medien noch ganz andere Probleme, nämlich den permanenten Verlust von Lesern, Hörern und Sehern, die sich längst aus dem Internet Informationen und Unterhaltung selbst zusammenstellen. Wie viele junge Österreich schauen wirklich noch regelmäßig ORF? Die Unterhaltung, speziell die Spielfilme, die dort geboten werden, hat man längst dreimal im Internet auf Netflix, Sky oder anderswo gesehen. Und die Nachrichten und Information gibt es auf zahllosen einschlägigen Internetforen. ZIB 1 und ZIB 2 büßen ihre politische Deutungshoheit also in rasantem Tempo ein.
Dennoch bleibt speziell der öffentlich-rechtliche Rundfunk so etwas wie eine Visitenkarte des Landes, ein Bereich, in dem die Identität der Republik, die Kultur und Geschichte Österreichs auf qualitativ hochwertige Weise vermittelt werden sollen. Ob er dem mithilfe der vielen Millionen an Zwangsbeiträgen der Bevölkerung noch gerecht wird, wird letztlich eben dieselbe bei Plebisziten oder auch Wahlen feststellen. Gut sieht es für die Herren am Küniglberg diesbezüglich nicht aus. Und die Printmedien? Sie leiden alle – mit Ausnahme vielleicht des vielgescholtenen Boulevards – unter rapidem Leser- und Abonnentenschwund. Ohne Presse- und Druckereiförderung und ohne die Millioneninserate aus dem politischen Bereich wären sie zumeist wohl kaum finanzstärker als unser bescheidenes Wochenmagazin Zur Zeit.
Was all das bedeutet? Mit Sicherheit, dass die Herren und Damen Meinungsmacher aus dem politisch-korrekten etablierten Bereich der Mainstream-Medien einmal vom hohen Ross herabsteigen sollten. Wir dürfen aber darauf wetten, dass sie es nicht tun, aber Hochmut kommt vor dem Fall …
Vorurteile, Diffamierung und Hetze gegen ZurZeit – Frohe Weihnachten!
20. Dezember 2018Trotz jener geheuchelten medialen Empörung, die in den österreichischen Mainstream-Medien, vom ORF über „Standard“, „Kurier“ bis zum „Falter“ ertönte, als unserem Wochenmagazin ZurZeit vor einem guten Monat der erste Dinghofer- Medienpreis in den Räumen des Parlaments verliehen werden sollte, haben wir diesen Preis nunmehr aus der Hand des Präsidenten der Dinghofer-Gesellschaft Dr. Martin Graf erhalten. Im bescheidenen Rahmen, ohne Parlament und Parlamentspräsidentin, aber eben doch – beides ging uns nicht ab.
Und anderntags ließ es sich der „Kurier“, ein Blatt, das dem Vernehmen nach ja Raiffeisen gehört und der Regierung nahe stehen sollte, nicht nehmen, in dümmlichst antifaschistischer Manier aufzulisten, welch schrecklich rechtsextremes Medium wir doch seien. Letztlich war es eine Auflistung all unserer Verstöße gegen die Political Correctness, wobei gerade dies aber das Motiv für die Verleihung des Medienpreises an uns darstellt. Und dann ging es natürlich weiter: Conny Bischofberger, Altmeisterin des Tanten-Journalismus in Interviewform, befragte den Innenminister, wobei sie geradezu entsetzt fragte, ob es nicht schrecklich für ihn sei, wenn ihm das „zweifellos sehr rechte“ Blatt ZurZeit eine Sondernummer widme. Abgesehen von Herbert Kickls ebensotrockener wie anständiger Antwort, dass er nichts dagegen habe, war dies wiederum Anlass für die Twitteria-Blase und deren Großmeister Armin Wolf sich zu empören: ZurZeit werde von einem wegen „rassistischer Äußerungen“ zurückgetretenen FPÖ-Abgeordneten und einem FPÖ-Bezirksrat, der zu rechtsextremen Veranstaltungen gehe, herausgegeben.
Dabei verschwieg der Inhaber des altgermanischen Namens „Wolf“, immerhin der Kosename Hitlers in Bayreuth, und des Vornamens „Armin“, jener des Germanenbefreiers, was nach politischkorrekter Lesart wohl auf eine zutiefst bedenkliche deutschtümelnde Haltung der Familie schließen lassen könnte, dass seinerzeit alle Vorwürfe gegen den ZurZeit-Herausgeber und Autor dieser Zeilen von der österreichischen Justiz zurückgewiesen wurden und dass der FPÖ-Bezirksrat vormals zentraler Chefredakteur des ORF war. Solche Nebensächlichkeiten könnten ja das Bild von der rechtsextremen Postille ZurZeit relativieren. Insgesamt verfestigt sich für uns das Bild, nachdem die politisch-korrekten Meinungsmacher des Landes – und diese sind durchaus nicht allein auf der extrem linken Seite zu finden – eine Vorurteils- und Diffamierungskulisse bis hin zur ganz realen Hetze gegen uns aufgebaut haben, die wir nicht mehr zu durchbrechen vermögen.
Es wird zwar jede noch so kleine Fehlleistung, die es in jedem Blatt zweifellos und leider Gottes immer wieder gibt, zum großen staatsgefährdeten Skandal aufgebauscht, alles positive Bemühen aber, die historischen Hypotheken, etwa jene des Antisemitismus, aufzuarbeiten, wie eine Vielzahl von einschlägigen Beiträgen des Autors dieser Zeilen, wird ignoriert. Und zu einem „Gespräch unter Feinden“ zu einem Dialog unter Gegnern, wie es etwa der jüdischösterreichische Philosoph Friedrich Heer fordert, sind die Großmeister der politisch-korrekten medialen Diffamierung uns gegenüber, von Armin Wolf bis Florian Klenk, zu feige oder zumindest zu arrogant. Sie als Alleininhaber der moralischen Wahrheit werden sich doch mit solchen Abschaum wie wir es sind, nicht gemein machen.
Wie heißt es doch in der Bibel: „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr …“. Dennoch all Ihnen einen ehrlichen Wunsch für eine frohe Weihnacht, auch Frau Bischofberger, Herrn Wolf, Herrn Klenk und wie sie alle heißen mögen, denn unversöhnlicher Hass schlägt nur auf dessen Träger zurück.
Wir, die „bösen Jungs“ von „Zur Zeit“, und die Meinungsfreiheit
19. Oktober 2018Jetzt haben wir den Scherben aber auf: Da hat doch tatsächlich eine unglaublich bedeutende sozialistische Nationalratsabgeordnete, deren Namen dem Verfasser dieser Zeilen bedauerlicherweise entfallen ist, am Montag in einer Presseaussendung geradezu weinerlich erklärt, dass es „das falsche Signal im Gedenkjahr 2018“ sei, wenn „Zur Zeit“ in den Räumen des Parlaments eine Auszeichnung erhalte. Unser Blatt habe nämlich immer wieder „rassistische, deutschnationale und antisemitische Texte“ veröffentlicht.
Worum geht es? Tatsächlich hat man vor einigen Monaten angefragt, ob wir bereit wären, im Herbst des Jahres einen neu geschaffenen Franz-Dinghofer-Medienpreis entgegenzunehmen, eine Ehrung, die im Namen eines der wichtigsten Gründungsväter der Republik, des nationalliberalen Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung Franz Dinghofer, ausgesprochen wird. Wir erklärten, dass es uns eine Ehre wäre. Und das, obwohl wir auf jene Journalistenpreise, die sich die Mainstream-Journaille gegenseitig in Österreich zuzuschieben pflegen, nicht heiß sind.
Wie wir überhaupt derlei Ehrungen keine sonderliche Bedeutung zumessen. So hat der Autor dieser Zeilen vor wenigen Jahren die ihm nach zehn Parlamentsjahren laut Usance zustehende Verleihung des „Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ durch die damalige Parlamentspräsidentin abgelehnt mit dem Hinweis, dass eine ähnliche Ehrung seinem Bundesparteiobmann damals verwehrt wurde. (Dieser hat nun als Regierungsmitglied bereits einen weit höheren Orden erhalten).
Uns war natürlich klar, dass jede Honorierung unserer Arbeit bei der linken Opposition und in den politisch-korrekten Mainstream-Medien für geheuchelte Empörung sorgen würde. Genauso, wie wir bislang auf jegliches Inserat aus den freiheitlichen Ministerbüros bewusst verzichteten, weil dies naturgemäß dieselbe Folge hätte.
Und tatsächlich ist es ja so, dass wir, die „bösen Jungs“ von „Zur Zeit“, deutschnationale, rassistische und antisemitische Texte publizieren. Ja, wir sind tatsächlich der Meinung, dass Österreich historisch einen großen Anteil an der deutschen Geschichte hat und dass wir ethnisch und kulturell der deutschen Kulturnation zugehören. Und ja, wir sind tatsächlich der Meinung, dass die Massenzuwanderung mittel- und längerfristig so etwas wie einen Bevölkerungsaustausch nach sich ziehen könnte und dass wir daher für den Schutz der autochthonen Bevölkerung eintreten. Wenn man so will, ist das rassistisch. Und ja, wir haben auch immer wieder israelkritische Beiträge im Blatt, die bei aller prinzipiellen Zustimmung zum Überlebensrecht des Judenstaats beispielsweise israelisches Vorgehen gegenüber den Palästinensern kritisieren. Und das gilt in unserem Falle natürlich schon als antisemitisch.
Aber in der nunmehr 21-jährigen Geschichte der „Zur Zeit“ mit nahezu 1.000 Einzelausgaben gab es keine einzige Verurteilung des Blattes wegen Verhetzung, Verleumdung, Verstößen gegen das Pressegesetz oder gar das Verbotsgesetz. Im Gegenteil, wir bekommen seit nahezu 20 Jahren die staatliche Presseförderung, weil wir deren Kriterien entsprechen. Als vor wenigen Jahren unter dem Kanzleramtsminister Ostermayer – wer entsinnt sich noch seiner? – das gesetzliche Regelwerk für die Presseförderung verschärft wurde, wurde dies auf Medienanfrage vom Minister selbst als eine „Lex Zur Zeit“ bezeichnet, weil Medien, die wegen Verhetzung oder dergleichen mehr verurteilt wurden, von der staatlichen Presseförderung ausgeschlossen sein sollten. Pech nur, dass dies auf „Zur Zeit“ nie zutraf und auch nicht zutrifft und dass wir deshalb den formalen Kriterien für die Presseförderung bis zum heutigen Tag entsprechen. Wir stehen also als Medium sehr wohl innerhalb des „Verfassungsbogens“.
Die gegenwärtige Empörung der sozialistischen Abgeordneten und der kleinkarierte Sturm im Wasserglas der sozialen Medien und der Mainstream-Medien – der ORF tut naturgemäß fleißig mit – entspringt nun dem ungeheuren Skandal, dass in der Ausgabe 40/2018 ein zweifellos missglückter Text unkontrolliert ins Blatt geriet, eine Folge unserer chronischen redaktionellen Unterbesetzung, da wir schlicht und einfach nicht die Millionen haben, die die Mainstream-Medien nicht zuletzt auch aufgrund von staatlichen Förderungen und Inseraten haben. Unter dem Titel „Mehr Recht, Ruhe und Ordnung im Land“ hat da ein freier Mitarbeiter, der sporadisch bei uns publizierte, beinahe schon ins satirisch übersteigerte radikale Forderungen in Richtung „Law and Order“ skizziert. Dabei forderte er Dinge wie etwa „Beweislastumkehr bei Berufsverbrechern“, oder die Reduzierung der Justiz auf einen nur mehr „zweistufigen Instanzenzug“, die dem rechtsstaatlichen Empfinden des Autors dieser Zeilen absolut widersprechen. Weitere extreme Forderungen, wie jene nach „geschlossenen Sonderschulen“, die Säuberung des Staatsrundfunks nach ideologischen Kriterien, eine „Untauglichen-Steuer“ und Ähnliches wären absolute Gegensätze zu freiheitlich-rechtsstaatlichen Denken.
Schlicht und einfach widersprach dieser Beitrag grundsätzlich der Blattlinie von „Zur Zeit“ und wäre bei entsprechender Prüfung so nicht ins Blatt geraten. Deshalb haben wir uns auch davon distanziert und dafür entschuldigt. Auch wenn das Ganze als „geheime Wünsche des Otto Normalverbraucher“ vom Autor selbst als Satire dargestellt wurde.
Wenn man aber nun mehr versucht, eine Hexenjagd nach dem Muster des vor wenigen Monaten erfolgen Vorgehens gegen die „Aula“ zu veranstalten, indem man die freiheitliche Parteispitze unter Druck setzt, müssen wir diesenorts schon feststellen:
lErstens einmal gibt es in unserem Land noch immer die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit. Und diese inkludiert auch das Recht auf den Zeitgeist absolut zuwiderlaufende Meinungen, ja sogar das Recht auf Dummheit, solange es nicht dem Strafrecht oder anderen gesetzlichen Normen widerspricht.
lZweitens sind Räume des Parlaments allen demokratisch gewählten Parteien zugänglich und überdies prinzipiell wohl allen unbescholtenen Staatsbürgern. Und dazu dürfen wir, die „bösen Jungs“ von „Zur Zeit“, uns zählen.
lUnd drittens sollte jede Gesinnungsgemeinschaft, wie überhaupt jede Gemeinschaft unbescholtener, österreichischer Staatsbürger, die Freiheit haben, Persönlichkeiten und Institutionen gut zu heißen und auch zu ehren, wie es ihr jeweils beliebt.
Und deshalb sagen wir nunmehr auch bewusst Ja zur Ehrung durch den Franz-Dinghofer-Medienpreis! Und wir sagen Ja zur staatlichen Pressförderung, wenn uns diese nach Recht und Gesetz wie anderen Medien zu steht! Und wir werden auch Ja sagen zu Inseraten und Beiträgen aus dem Regierungsbereich, wenn diese im Zuge von Informationskampagnen auch anderen Medien zugestanden werden! Gleiches Recht für alle! Wir lassen uns nicht zu Schmuddelkindern dieser Republik degradieren!
Daniel Kehlmann – politisch-korrekt
13. September 2018Er war auch für wertkonservative Zeitgenossen so etwas wie eine wirkliche Entdeckung: Als man vor einigen Jahren – zumeist wohl über sein Buch „Vermessung der Welt“ – vom jungen Autor Daniel Kehlmann Notiz nahm, war die Freude groß. Mit diesem jungen Daniel Kehlmann äußerte sich endlich ein Schriftsteller, ja Dichter, der in der Lage war, mit moderner, aber doch klassischer Sprache, fesselnd und raffiniert konstruiert, historisch und allgemein-menschliche Inhalte in Romanform zu bringen.
Und als Kehlmann vor einigen Jahren bei einer Eröffnungsrede zu einem großen Kulturfestival dann noch die zeitgeistige Political Correctness kritisierte, wähnte man, endlich einen modernen Literaten vor sich zu haben, der zusätzlich neben seiner literarischen Qualitäten den Mut aufbrächte, Nonkonformist zu sein angesichts der allzu opportunistischen Zwänge des zeitgenössischen Literatur- und Kulturbetriebs. Weit gefehlt! Alles Illusion!
Der „Erfolgsautor“ Daniel Kehlmann hat seine Lektion indessen gelernt, die Aufführung seines Theaterstücks „Die Reise der Verlorenen“ am Wiener Theater an der Josefstadt und die dabei – auch vom Autor selbst – breit getretene politische Konnotation zeigen uns leider, dass auch Kehlmann sein Lehrgeld bereit ist zu bezahlen. Seine Darstellung des Flüchtlingsschicksals aus dem Jahre 1939, wo vor dem NS-Gewaltregime fliehende Juden versuchen, auf einem Schiff die Freiheit und das Überleben zu erlangen, wird allzu rasch und allzu leicht mit den in der jüngsten politischen Debatte aufscheinenden Flüchtlingsschiffen vor Malta und der italienischen Küste verglichen.
Kehlmann und mit ihm der Theaterdirektor Herbert Föttinger setzen die vor der Vernichtung durch den Holocaust fliehenden Juden gleich mit Wirtschaftsmigranten aus Schwarzafrika, denen einen Anlandung in Malta nicht gut genug erscheint, die unbedingt nach Italien wollen und dort die Unterbringung in Flüchtlingsheimen mit W-LAN und passender Verpflegung samt Gewährleistung der Weiterreise nach Österreich oder Deutschland verlangen. Ob Kehlmann sich eigentlich bewusst ist, das er mit dieser Gleichsetzung den Holocaust verharmlost?
Und dann setzte er noch eines drauf, bei seiner Eröffnungsrede des Bruckner-Festes in Linz: Er sprach unmittelbar die Asylpolitik des Bundeskanzlers Sebastian Kurz an. Dieser sei stolz, mit dem „Quasi-Diktator Orban“ die Balkanroute geschlossen zu haben, was Kehlmann unmittelbar an die Haltung vieler Politiker in den späten 30er Jahren erinnere, als die Fluchtbewegung aus Nazi-Deutschland einsetzte.
Auch damit setzt Kehlmann wiederum jene Testosteron-gesteuerten jungen Männer, die da mithilfe krimineller Schlepper, ausgestattet mit Smartphones und einigen tausend Dollar Reisegeld nach Europa, ins Land, wo Milch und Honig fließen, gelangen wollen, gleich mit den vor der Vernichtung fliehend Juden der späten 30er Jahre. Na, damit wird Daniel Kehlmann jedenfalls schlagartig zum Liebling der linksgepolten politisch-korrekten Kulturschickeria werden. Und die Verleihung der diversen Literaturpreise und die Jubelberichterstattung in den zeitgeistigen Gazetten, den durch ideologische Selbstverhausschweinung gleichgeschalteten öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsendern werden auch nicht auf sich warten lassen. Die Wiener Festwochen werden anklopfen, und der Friedenspreis des deutschen Buchhandels winkt. Und gewiss hat er damit auch einen wesentlichen Schritt in Richtung hin zum Literaturnobelpreis gemacht. Ohne Konformismus geht eben nichts, auch in der edlen Welt der hohen Literatur. Und im Übrigen noch eine Fußnote: Theaterdirektor Herbert Föttinger hat auch die Bundesregierung zur Premiere des Flüchtlingsdramas von Kehlmann eingeladen, und keiner ist gekommen. Die Herren und Damen hätten etwas lernen können, meinte Föttinger. Die Minister und -Innen haben darauf verzichtet. Solche Kulturbanausen – oder etwa doch nicht?