Griechenland ist also wieder einmal gerettet – zumindest für die nächsten zwei Wochen, da die Medien verkünden durften, dass der EU-Gipfel ein Rettungspaket von mehr als 100 Milliarden Euro geschnürt hat und die Banken und Versicherungen zusätzlich 50 Milliarden Euro zu berappen haben werden. Alles in allem sind es nunmehr also nahezu schon 300 Milliarden Euro, die zur Rettung Griechenlands geflossen sind. Jeder, der das kleine Einmaleins beherrscht, weiß, dass die dem Vernehmen nach auf 350 Milliarden bezifferten Schulden der Hellen nunmehr eigentlich ja gedeckt sein müssten und damit alles in Butter sein sollte. Warum das nicht so ist, wissen die Götter und warum Griechenland möglicherweise doch noch spätestens nach der Sommerpause in die Pleite schlittern wird ebenso.
Tatsache ist jedenfalls, dass mit der Ausweitung des Euroschutzschirms hin zu einer Art europäischen Währungsfonds der Schritt der Union zur Transfergemeinschaft unwiderruflich sein dürfte. Kein Wunder, dass Angela Merkel nach dem letzten EU-Gipfel dem Vernehmen nach schlecht ausgesehen hat. Sie hat mit ihrer Zustimmung nämlich zu verantworten, dass die Deutschen – und mit ihnen wir Österreicher und ein paar andere Nettozahler – die Unfähigkeit, die Korruption oder schlicht und einfach den beschaulichen mediterranen Lebensstil der Pleitestaaten finanzieren werden. Und das auf Dauer, so lange, bis es uns selbst ebenso schlecht oder noch schlechter als diesen geht.
Einigermaßen erstaunt dürften die meisten geneigten Leser sein, wenn man ihnen sagt, dass Deutschland erst vor wenigen Jahren die letzten Zahlungen für die im Vertag von Versailles 1919 beschlossenen Reparationen getätigt hat. Was die Deutschen im Lauf der letzten Jahre und Jahrzehnte sonst noch gezahlt haben an Wiedergutmachung, an Hilfsleistungen an Zahlungen für Nato- und US-Kriegseinsätze, an Entwicklungshilfe, an Aufbau-Finanzierung in aller Welt und nunmehr eben im Zuge der Euro-Rettung, das ist schlicht und einfach ungeheuerlich und unglaublich. Dass die bundesdeutsche Volkswirtschaft und wir mit ihnen all diese Belastungen über die Jahre und Jahrzehnte aushalten, dass es uns nach wie vor relativ gut geht, dass wir noch immer in der Lage sind, Milliarde um Milliarde nachzulegen, das ist im Grunde ein volkswirtschaftliches Mirakel. Diese deutsche Volkswirtschaft, basierend auf einer – horribile dictu – Volksgemeinschaft, welche aus der nationalen Einheitsbewegung des 19. Jahrhunderts heraus gewachsen ist, hat damit eine Leistungsfähigkeit bewiesen, die historisch einmalig ist. Zusammenbrechen wird diese Leistungsfähigkeit spätestens dann, wenn die Ethnomorphose, sprich „Umvolkung“ abgeschlossen ist und die breite Bevölkerungsmehrheit aus Zuwanderern aus aller Welt besteht. Man mag diese Aussage dem Autor dieser Zeilen als Rassismus auslegen, sie basiert aber schlicht und einfach auf Empirie, wonach eben beispielsweise die nunmehr so heftig nach Mitteleuropa herein dringende Bevölkerung Zentralanatoliens nicht ganz in der Lage ist, jene wirtschaftlichen Leistungen zu erbringen, wie die Deutschen in der Bundesrepublik, in Österreich oder in der Schweiz. Was diese in den letzen Jahren und Jahrzehnten geleistet und gezahlt haben, gehört in den Bereich des gewissermaßen ganz normalen Wahnsinns.
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Zu diesem ganz normalen Wahnsinn der sich in diesen Tagen wieder einmal manifestiert, gehört auch der jüngste Anschlag in Norwegen. Dass da ein Amokläufer in der Lage ist, ein Regierungsgebäude in die Luft zu lassen und dann auf einer Ferieninsel noch über 80 junge Menschen zu ermorden, ist als solches schon wahnsinnig. Diese Diagnose aber genügt natürlich unseren Medien nicht. Für sie muss es schon es ein rassistischer Rechtsextremist sein, der hier auf der Basis seiner politisch-ideologischen Motivation mordet. Merkwürdig, dass man dies in der Berichterstattung nicht oft genug betonen kann, während man umgekehrt den linksextremen Hintergrund von Gewalttätern, den islamistischen oder den schlicht ethnischen bei irgendwelchen Diebesbanden aus Südosteuropa, entweder verschweigt oder zumindest tunlichst kleinredet.
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Und wenn wir schon vom Terror sprechen, so bleibt es ein Teil des ganz normalen Wahnsinns unserer Tage, was in Lybien passiert: Längst ist das mediale Interesse geschwunden und doch fliegen die Luftstreitkräfte der Nato Tag für Tag tödliche Einsätze und legen schlicht und einfach wieder einmal ein ganzes Land in Schutt und Asche. Den offenbar tatsächlich einigermaßen irren Gaddafi erwischen sie dabei allerdings ohnedies nicht und das Ganze könnte demnächst enden wie das Hornberger Schießen. Vielleicht denkt sich der eine oder andere in den Nato-Stäben, dass es ohnedies gleichgültig sei, weil dann die Europäische Union und damit wieder einmal die Deutschen, den Wiederaufbau des Landes finanzieren würden. Der ganz normale Wahnsinn also.