Der französische Rechtsintellektuelle Dominique Venner hat sich am 21. Mai 2013 in der Pariser Kathedrale „Notre Dame“ aus Protest erschossen

22. Mai 2013

Respekt und Trauer sind es, die man über den demonstrativen Freitod des franz. Rechtsintellektuellen Dominique Venner empfindet. Sein großer und finaler Protest, erklärt in einem letzten bewegenden Schreiben, soll die dekadente – in Frankreich gleichermaßen wie im übrigen Europa – Gesellschaft aufrütteln. Die Zerstörung der Familie durch Phänomene wie die Homo-Ehe und der Untergang der historisch gewachsenen Identitäten der europäischen Völker durch Massenzuwanderung und Islamisierung sind es denen der tragische Protest Venners galt.

Nach den vielen Worten sei es nun an der Zeit Taten zu setzen. Ob diese seine Tat dazu beiträgt uns alle aufzurütteln? Wir werden sehen.
Fiducit Dominique Venner


Österreich kann gut auf eigenen EU-Kommissar verzichten

22. Mai 2013

EU-Kommissare vertreten nicht die Interessen ihrer Heimat, sondern jene der EU. Die aufgeblähte Kommission ist lediglich eine Ursache des Brüsseler Regulierungswahns.

Es ist ein schwerer Fehler, dass sich die EU-Staaten darauf geeinigt haben, die EU-Kommission doch nicht zu verkleinern. Damit bleibt die Brüsseler Behörde aufgebläht wie bisher, und mit dem EU-Beitritt Kroatiens wird die Zahl ihrer Mitglieder auf 28 steigen. Anstatt weiterhin Geldverschwendung zu betreiben, denn viel mehr ist es nicht, wäre es weitaus besser gewesen, die Zahl der Kommissionsmitglieder auf maximal zwölf zu begrenzen.

Wohin eine aufgeblähte EU-Kommission führt, zeigt nicht zuletzt das völlig unsinnige Verbot von offenem Olivenöl in Gaststätten. Jeder EU-Kommissar glaubt, er muss zeigen, dass seine Tätigkeit gerechtfertigt ist, und herauskommen dann immer neue Regelungen, die niemand braucht. Zudem handelt es bei den Kommissaren zumeist um Versorgungsposten für in ihrer Heimat gescheiterte Politiker.

Weiters ist es ein Trugschluss, dass der jeweilige Kommissar die Interessen seines Landes vertrete. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, die Kommissionsmitglieder fühlen sich ausschließlich der EU verpflichtet. Das beste Beispiel dafür ist der Johannes Hahn. Hahn ist zwar ein liebenswürdiger und kultivierter Mensch, aber die Interessen unseres Landes kann und will er nicht vertreten. Deshalb könnte Österreich ohne weiteres auf einen eigenen EU-Kommissar verzichten.


Umerzieher Harald W. oder Von der Torheit des Tugendterrors

15. Mai 2013

Doktor Harald W., Bildungssprecher der heimischen Grünen im österreichischen Nationalrat, ist ein ehrenwerter Mann. Mit Leib und Seele hat er sich dem posthumen Widerstand verschrieben. Weshalb auch kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht in heimischen Medien vor alten oder neuen Nazis, verblichenen oder frischen braunen Flecken warnt. Und das im Vollbewusstsein der eigenen politisch korrekten Tugend.

Wer da böswillig meinen sollte, Herr Harald W. sei nur ein wild gewordener Mittelschullehrer, der gerne Robespierre oder zumindest Großinquisitor spielen wolle, irrt natürlich. Man betrachte nur die letzten Schlachten, die Herr Harald W. geschlagen hat: etwa gegen Heinz Fischer, den Bundespräsidenten himself, weil dieser die Wahl des Freiheitlichen Peter Fichtenbauer zum Volksanwalt gebilligt hat (siehe den Gastkommentar in der „Presse“ vom 7.5.).
Oder nun auch gegen Verteidigungsminister Klug, dessen burschenschaftervertreibende Mahnwache vor der Krypta auf dem Heldenplatz eben doch auch den Gefallenen der beiden Weltkriege und laut Harald W. auch jenen der horribile dictu Waffen-SS gegolten habe und nicht ausschließlich den alliierten Befreiern und den Opfern des NS-Regimes.
Die permanente Verschwörung
In der Causa Volksanwalt ist Harald W.’s Argumentation ohnedies sonnenklar: Umgeben von geläuterten Alt-Kommunisten und Ex-Maoisten wie Peter Pilz, Karl Öllinger und anderen weiß Harald W. natürlich, wie man sich glaubwürdig von anti-demokratischen und totalitären Bewegungen distanziert. Was sind die chinesische Kulturrevolution und Stalins Archipel Gulag schon gegen Fichtenbauers Ferialverbindung Waldmark.
Was seinerzeit unter dem roten Stern dem idealistischen Ziel der Umerziehung verbohrter Reaktionäre diente, ist bei obgenannter Waldmark zweifellos eine dauerhaft angelegte Verschwörung sich als liberale Biedermänner tarnender Antisemiten und Österreich-Feinde. Eine Verschwörung, die offenbar sogar in der Lage ist, den Bundespräsidenten zu täuschen. Dazu bedarf es keiner Belege, vielmehr ist dies ein Fall für die Beweisumkehr, womit Fichtenbauer das Gegenteil zu beweisen hätte.
Auf der Höhe des Zeitgeists
Was das Denkmal des unbekannten Soldaten in der Krypta am Wiener Heldenplatz betrifft, weiß doch jedermann, der einigermaßen auf der Höhe des Zeitgeists ist, dass die Österreicher ihre gefallenen Väter und Großväter, die dumm genug waren zu glauben, „für Gott, Kaiser und Vaterland“ oder gar für „Volk und Führer“ fallen zu müssen, gefälligst zu vergessen hätten. Da sollte man doch viel eher ein Denkmal für Bomber Harris oder für jene Teile der Roten Armee aufstellen, welche bekanntlich der weiblichen Zivilbevölkerung in den letzten Kriegstagen besonders zugeneigt waren.
Aber, wie gesagt, Herr Harald W. ist ein ehrenwerter Mann. Vielleicht nicht ganz so ehrenwert wie Robespierre. Und natürlich verfügt er trotz größter Ambitionen als Tugendterrorist auch nicht über jene Möglichkeiten, die der Wohlfahrtsausschuss in Paris anno dazumal hatte. Aber immerhin.
Es reicht ihm schon, wenn er den Herrn in der Hofburg genauso wie den frischgebackenen Volksanwalt und den Heeresminister an den medialen Pranger stellen kann, sie gewissermaßen auf die moralische Guillotine zu schicken vermag. Ähnlich wie dies sein offensichtliches Vorbild seinerzeit ganz real mit Louis Seize vermochte. Tugendterror ist eben ein Hobby der ganz besonderen Art.


Der 8. Mai – die Toten und die Untoten

8. Mai 2013

Als der greise deutsche Philosoph Ernst Jünger im Umfeld seines 100. Geburtstages im Zuge eines Interviews gefragt wurde, was er, der doch 1944 im Widerstand gewesen sei, an den Taten der Nazis für besonders verabscheuungswürdig gehalten habe, soll er lakonisch geantwortet haben: „Daß sie den Kriech verloren haben“.

Kein Völkermord, kein Holocaust, keine Nürnberger Rassegesetze, kein Rasse- und Vernichtungskrieg, nein, die Niederlage war es, die den Erlebnisgenerationen des Ersten und Zweiten Weltkriegs – zumindest in der breiten Mehrheit – als besondere Tragödie erschien. Darauf sollte die – wahre oder auch nur konstruierte – Aussage Ernst Jüngers hindeuten. Die „Besiegten von 1945“, für die das Datum des 8. Mai 1945 ein Tag der Niederlage war, haben die tragische Komponente ihrer Identität aus eben dieser Niederlage geschöpft.
Natürlich war es für den weitaus überwiegenden Anteil dieser Menschen und dieser Generation auch ein Tag großer Erleichterung, ja Befreiung wegen des Zusammenbruchs eines totalitären menschenmordenden Systems, dessen erstes Opfer – niemals vergessen! – ja nach 1933 die Deutschen selbst geworden sind. Das Kriegsende als Ende von Kampfhandlungen, als das Ende von Standgerichten und Blutvergießen, als das Ende des Terrors von SS und Feldgendarmerie, als das Ende von Bombenangriffen und Artilleriefeuer, war ganz sicher und natürlich für alle Deutschen und damit auch für alle Österreicher, sogar für die überzeugten Nationalsozialisten, ein Tag der Erleichterung, ja der Freude. Als Befreiung empfanden es die meisten damals aber wohl nicht.

Demgegenüber stand von Anbeginn der Zweiten Republik der rot-weiß-rote Opfermythos, wonach Österreich das erste Opfer des Hitlerschen Imperialismus gewesen sei. Und entgegen dem damaligen Empfinden der breiten Mehrheit der österreichischen Bevölkerung war demnach der 8. Mai 1945 von Anbeginn ein Tag der Befreiung. Welche Qualität diese Befreiung für die ausgebombte Zivilbevölkerung, für die kriegsgefangenen Soldaten und die vertriebenen Volksdeutschen gehabt hat, muß nicht näher erläutert werden. Wiewohl auch diese Menschen Opfer des von den Nationalsozialisten vom Zaun gebrochenen Krieges waren, dürfte der unmittelbare Charakter des Befreiungserlebnisses wirklich vorwiegend nur für die aus den Konzentrationslagern von den alliierten Kriegssiegern befreiten NS-Gegner und rassisch Verfolgten nachempfindbar gewesen sein. Der weitaus größte Teil der österreichischen Bevölkerung fühlte sich als Teil der Besiegten und ihre weltpolitische Lage als die einer epochalen Niederlage.
In der Geschichtspolitik der Nachkriegszeit war es zuerst vorwiegend Verdrängung der eigenen Rolle die das politisch-psychologische Überleben der Mehrheit der Österreicher in der neuen Ordnung ermöglichte. Erst eine gute Generation nach Kriegsende, mit der Waldheim-Affäre etwa, setzte jener Aufarbeitungsprozeß ein, der einerseits Mittäter- und Mitläuferschaft eines großen Teils der Österreicher ins Licht rückte. Und andererseits das Kriegsende und damit den 8. Mai als weltpolitische Zäsur der Überwindung eines einzigartigen totalitären Terrorregimes zugunsten einer neuen demokratischen Entwicklung darstellte. Naturgemäß rückten dabei die realen Opfer des Nationalsozialismus immer stärker in den Mittelpunkt des Gedenkens.

Die Leiden der Masse der österreichischen Bevölkerung, jene der gefallenen, verwundeten und kriegsgefangenen Soldaten, die der ausgebombten Zivilbevölkerung und der vertrieben Volksdeutschen geriet mit dem Abtreten der Erlebnisgenerationen zunehmend in den Hintergrund, ja nahezu in Vergessenheit. Die alliierten Armeen, die im Frühjahr 1945 ins Land rückten, hatte man gefälligst nicht mehr als Sieger oder Besatzer zu betrachten, sondern ausschließlich als Befreier. Die Kriegsgefangenen in sowjetischen Straflagern sollten nicht mehr ihrer Leiden jener Jahre gedenken, sondern den Sieg der Roten Armee beklatschen. Vertriebene Volksdeutsche hätten demnach nicht mehr den Verlust ihrer Heimat, dem Sudetenland oder anderswo, betrauern dürfen, nein ausschließlich der Befreiung Österreichs sollte ihr Gedenken gelten. Und die ausgebombte Zivilbevölkerung sollte sich nicht mehr der Hungerwinter der unmittelbaren Nachkriegsjahre entsinnen, sondern ausschließlich der Care-Pakete und des Marshall-Plans.
Die realen Toten, die Opfer des menschen- und völkermordenden Weltkrieges, insbesondere jene aus dem eigenen Volk, wurden damit gewissermaßen historisiert. Die Untoten der politisch korrekten Geschichtsbetrachtung, nämlich die NS-Verbrecher, hingegen wurden durch mediale Dauerbearbeitung zum ewigen Leben erweckt.

Wenn es dann im Zuge dieser staatlich und zeitgeistig dogmatisierten Geschichtspolitik darum ging, Reminiszenzen und Sentimentalitäten im Hinblick auf das Erleben und das Leid der eigenen Bevölkerung auszumerzen, gab es und gibt es kein Pardon. Gruppen wie etwa der Wiener Korporationsring der nationalfreiheitlichen Studentenverbindungen, die über Jahrzehnte den 8. Mai – noch dazu auf dem Wiener Heldenplatz – als Gedenken an alle Toten der Weltkriege begingen, waren da natürlich Todsünder wider das neue Geschichtsbild. Flugs warf man ihnen vor, den Untergang des Naziregimes zu betrauern und damit als unverbesserliche Ewiggestrige dem braunen Ungeist zu huldigen.
Daß es im Zuge dieser jahrzehntelangen Festveranstaltung auf dem Heldenplatz wohl keine einzige Festrede gab, in der auch nur andeutungsweise eine solche Sicht der Dinge vertreten wurde, tut und tat da nichts zur Sache. Und daß es ja alle Jahre wieder anarchistischer Mob war, der eine ruhige und würdige Trauerveranstaltung gewaltsam zu stören versuchte, gewaltigen Sachschaden anrichtete und der Polizei Straßenschlachten lieferte, war und ist offenbar auch unerheblich.
Wer nicht bereit ist, dogmatisch verordnete, politisch korrekte Geschichtsbilder samt und sonders und kritiklos mitzutragen, muß gnadenlos ausgegrenzt werden. Daß an der Spitze dieser Ausgrenzungsstrategen die Tugendterroristen im grünen Mäntelchen stehen, verwundert wenig. Daß ein roter Verteidigungsminister am Heldenplatz eine Mahnwache für die Opfer des Nationalsozialismus’ – auch für die Gefallenen, die Ausgebombten und die Vertriebenen? – aufziehen läßt, ist auch naheliegend. Und daß die zeitgeistige Kunstszene, zu der eben auch diverse Symphonieorchester zählen, Freudenkonzerte auf dem Heldenplatz zum Besten gibt, mag auch legitim sein.
Wenn hier die Veranstalter der bisherigen Trauerkundgebung zum 8. Mai, die akademischen Korporationen Wiens nämlich, gute Miene zum bösen Spiel machen und bekunden, die Mahnwache des Bundesheeres, die ja hoffentlich allen Opfern und allen Toten gelte, sei eigentlich das, was sie gewollt hätten, muß man das nicht als Eingeständnis des Scheiterns bewerten. Es macht aber deutlich, daß das betonte Gedenken patriotischer Gruppierungen an die Opfer des eigenen Volkes in unseren Tagen nicht mehr möglich ist. Sich an die Terrorangriffe der angloamerikanischen Luftwaffe auf deutsche und österreichische Wohnviertel zu erinnern, des Brünner Todesmarsches der Sudetendeutschen zu gedenken oder des Hungertods zehntausender Österreicher in sowjetischen Kriegsgefangenenlager, grenzt heute bereits an nationalsozialistische Wiederbetätigung. Wer dies tut – so die Meinung der Tugendterroristen – verharmlose die NS-Verbrechen.
Dabei muß man legitimerweise die Frage stellen: Wäre es nicht Zeit, daß man so etwas wie die Egalität der Verbrechensopfer, der Terroropfer des 20. Jahrhunderts anerkennt? Deutsche Kinder, die im Feuersturm der Bombenangriffe auf Dresden und Hamburg, aber auch auf Wiener Neustadt oder Villach umgekommen sind, sind Opfer von der gleichen Qualität wie jene Kinder jüdischer Herkunft, die in NS-Konzentrationslagern grauenhaft zu Tode kamen. Die Opfer der rassistischen NS-Zigeunervernichtung sind ebenso beklagenswert wie jene der tschechischen oder jugoslawischen Vertreibungspolitik gegenüber den Volksdeutschen.
Der Holocaust, der industriell organisierte Massenmord am europäischen Judentum, ist historisch einzigartig, mit anderen Völkermordverbrechen des 20. Jahrhunderts von der Dimension und Qualität nicht vergleichbar. Die Opfer als solche aber, hingemordete Menschen, ob Armenier durch die Osmanen oder Juden durch die Deutschen, ob Sudetendeutsche durch die Tschechen oder ungarische Zigeuner, russische oder deutsche Kriegsgefangene, Bombenopfer in Coventry oder in Dresden, sie alle sind gleichermaßen Opfer, ihrer sollte man gleichermaßen gedenken dürfen. Zu dieser Erkenntnis müßten wir möglicherweise am 8. Mai kommen, jenseits aller Grenzen von Parteien und Ideologien.