Die Frau, die alles weiß und immer recht hat …

Eine Sprechgeschwindigkeit wie ein Maschinengewehr, ein Selbstbewusstsein wie ein Nobelpreisträger und natürlich voll in der Überzeugung, alles zu wissen und recht zu haben. Das ist unsere grüne Umweltministerin Leonore Gewessler.
Dieser Tage präsentierte sie uns nun die Ergebnisse des sogenannten Klimarats: Dieses erlauchte Gremium, das zwar durch nichts und niemanden demokratisch legitimiert ist, weil es kurioserweise nur durch Los bestimmt wurde, schlägt natürlich die absurdesten Maßnahmen vor. Unter anderem eine Temporeduktion auf den Autobahnen, den Ausstieg aus fossilen Energiequellen, die sofortige Abkopplung von russischem Gas und Erdöl, die Errichtung von flächendeckenden Windparks in den Alpen und Ähnliches mehr. Frau Gewessler will all dies nötigenfalls auch gegen den Willen der Bevölkerung, auch gegen den Willen der Landeshauptleute durchsetzen. Schließlich ist sie die Frau, die immer recht hat und alles weiß.
Prinzipiell stellt sich die Frage, ob solche durch das Los bestimmte Gremien nicht eine Aushöhlung bzw. Unterwanderung unserer Demokratie darstellen. Überdies hat speziell dieser Klimarat auch in sachlicher Hinsicht seine Tücken. Wenn nämlich jemand durch das Los ausgewählt wurde, dann besteht zweifellos die Gefahr, dass jene, die das Thema nicht interessiert und die sich nicht entsprechend kompetent fühlen, ihre Wahl ablehnen, während andere, die entsprechend engagiert sind, dann zum Zuge kommen. So ist von vorneherein eine Schlagseite dieses Gremiums gegeben, die zweifellos von der Umweltministerin gewünscht wird.
Demokratie sieht anders aus. Gerne beruft sich Gewessler bei der Propagierung all dieser, ihrer Ansicht nach notwendigen Klimaschutzmaßnahmen, auf „unsere Kinder“, für welche diese durchzusetzen wären. Zwar hat die Mittvierzigerin selbst keine Kinder, das hindert sie aber nicht daran, solche als Argument herzunehmen. Und als Inhaberin eines „Bacs“ in Politikwissenschaften (also eines Schmalspurstudiums) und aufgrund ihrer Erfahrungen in linksgrünen NGOs verfügt sie natürlich über das Wissen und die Erfahrung, um uns dem von ihr vertretenen Klimadiktat zu unterwerfen. Da darf man allerdings schon die Frage stellen, warum die Ministerin mit derlei toller Kompetenz uns nicht verraten kann, warum die Österreicher für Strom aus Wasserkraft heuer den dreifachen Preis zu zahlen haben, wo dieser keineswegs vom russischen Gas abhängt.
Insider wollen überdies wissen, dass die Umweltministerin in Bälde auch die Nachfolge des Grünen-Chefs Kogler antreten soll. Der Vizekanzler dürfte ja als „alter weißer Mann“ demnächst ins Ausgedinge abgeschoben werden und die jungen dynamischen grünen Damen dürften dann vollends das Kommando übernehmen. Die Grünen mit ihren kaum zehn Prozent in den Umfragen führen das große Wort in der Bundesregierung angesichts einer dramatisch geschwächten Volkspartei. Und eben diese Damen, die alles wissen und immer Recht haben, haben das Kommando bei den Grünen übernommen. Die wahre Macht in Österreich haben offenbar Gewessler und ihre Freundinnen. Arme Republik!

2 Responses to Die Frau, die alles weiß und immer recht hat …

  1. […] Edito­rial: Die Frau, die immer recht hat … Seite 6–7 […]

  2. Hans Horak sagt:

    Frau Gewessler ist ein Kind jener Ideologie, welche man in so mancher Hinsicht als „grün“ ansehen kann und deren Gemeinsamkeit darin besteht, die eigenen Glaubenssätze nicht nur als wahr, sondern auch als unumstößlich zu betrachten, für die Ewigkeit geschmiedete Dogmen gleichermaßen, die dem technischen Fortschritt keinerlei Bedeutung zumessen. So gilt zum Beispiel der Lehrsatz aus den 70-er Jahren hinsichtlich Autos (je langsamer. umso weniger Abgase) immer noch in unveränderter Weise in den Gehirnen, obwohl heutzutage elektronisches Motormanagement selbst in Billigmodellen für ganz andere Gegebenheiten sorgt. Grüne Dogmen zu hinterfragen ist ungefähr ebenso erfolgversprechend, wie den Papst auf unlogische Widersprüche im Evangelium hinzuweisen.
    Es machte daher auch von Haus aus wenig Sinn, der seltsamen Taktik hinsichtlich der sogenannten „Energiewende“ skeptisch gegenüberzustehen, welche besagt, dass die z. B. die Schließung eines Kohlekraftwerks als nicht sehr klug erscheint, solange nicht Ersatz betriebsfertig zur Verfügung steht. Ergebnis: Das Werk wird wieder in Betrieb genommen- was „einige Monate dauern wird“. Man wird sehen, ob es dabei bleibt oder ob aus den einigen Monaten ein Jahr und mehr wird!
    Weiters dräut am Horizont die Philosophie von der E- Mobilität! Betrachte ich still vergnügt so manche Freileitung, kann ich mir selbst unter Zuhilfenahme lebhaftester Phantasien nicht vorstellen, wie das aussieht, wenn so gegen 18 Uhr Zigtausende stolze Stromerbesitzer ihren fahrbaren Untersatz zum Laden für den nächsten Tag an den häuslichen Strom,kreis anschließen. Als einziger Trost mag gelten: Frau Gewessler wird dann nicht mehr Ministerin sein!

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