Seuchengefahr – Seuchenhysterie

Tief im kollektiven Unterbewusstsein der Europäer gibt es jene Angst vor den großen Seuchen. Der „schwarze Tod“, der Europa seit der Antike immer wieder heimgesucht hat, zuletzt mit grauenhaften Auswirkungen, mit der Entvölkerung ganzer Landstriche im Spätmittelalter, ist bis heute eine schreckliche Erinnerung geblieben. Pocken-Epidemien, Typhus-Epidemien und ähnliches sind ebenfalls nicht in Vergessenheit geraten. Zu diesen historischen Erinnerungen kommen überdies moderne Katastrophen-Szenarien, wie sie von der Unterhaltungsindustrie, insbesondere von Hollywood, immer wieder massenwirksam aufbereitet werden: Killerviren, die die Menschheit dezimieren oder gar an den Rand der Vernichtung führen.

Demgemäß ist alle paar Jahre wieder von irgendeinem neuen Virus die Rede, der eine weltweite Pandemie auslösen könnte oder auch tatsächlich auslöst: vor wenigen Jahren die Vogelgrippe, nunmehr seit Jahr und Tag die aus Mexiko kommende Schweinegrippe. Und immer wenn ein solch neues Virus auftaucht, gibt es unterschwellig die Angst, dass es ein tödliches, ein massenvernichtendes sein könnte, gegen den es kein Gegenmittel gibt, sein könnte. Und immer wieder gibt es so etwas wie kollektive Erleichterung, wenn dann doch ein Impfstoff entwickelt wird und die Krankheitsverläufe glimpflicher als befürchtet verlaufen und überdies nicht wirklich so viele Menschen erkranken, wie es denkbar gewesen wäre.

Dass allein in Österreich jährlich 2.000-3.000 Menschen an den Folgen einer ganz gewöhnlichen Influenza sterben, ist offenbar nicht sonderlich spektakulär und wird medial kaum erwähnt. Wenn jetzt das 11-jährige Südtiroler Mädchen in Innsbruck an der Schweinegrippe verstarb, macht dies flächendeckend Schlagzeilen. Die Angst vor dem neuen Virus ist noch frisch, die Ungewissheit ist noch voll vorhanden. Und wir wissen nicht, sollen wir uns impfen lassen oder nicht, müssen wir uns vor der neuen Grippe fürchten oder nicht, sind unsere Kinder gefährdet, unsere Alten oder gar wir selbst. Diese Ungewissheit ist offenbar auch bei den Medizinern selbst verbreitet. Die einen schwören auf die Impfung und müssen sich derob gleich des Lobbyismus für die Pharma-Industrie verdächtigen lassen. Und in der Tat macht die Pharma-Industrie natürlich mit jeder neuen Virus-Krankheit, mit jeder neuen Grippewelle, die es Jahr für Jahr gibt, wieder Geschäfte und zwar Milliardengeschäfte, das steht außer Frage. Und fraglos arbeitet eben diese Pharma-Industrie auch mit Hilfe von Lobbyisten, fraglos hat sie Einfluss hinein in die Weltgesundheitsorganisation, hinein in nationale Ärzteschaften, auch in die österreichische Ärztekammer. All das ist zweifellos der Fall und natürlich wird über die Medien auch so etwas wie eine Seuchenhysterie geschürt, um diese Geschäfte der Pharma-Industrie zu fördern.

Abgesehen von diesen fraglos existierenden Tatsachen heißt es im Umkehrschluss aber längst nicht, dass es keine Seuchengefahr gibt. So wäre es fahrlässig zu glauben, man könne auf Impfung, auf Vorbeugung und dergleichen mehr, verzichten. Spätestens wenn es dann Grippetote gibt, allzumal junge Menschen, wäre der mediale Effekt der gegenteilige: dann würden die Verantwortlichen der Fahrlässigkeit und der Untätigkeit geziehen und der Ruf nach Medikamenten, nach Impfstoff und dergleichen würde ebenso hysterisch durch die Medien hallen.

All das ist eigentlich völlig normal, all das sind wir gewöhnt. Und jedes Jahr wieder wird eine neue Grippewelle und möglicherweise ein neues Virus auf uns zukommen. Solange es uns selbst nicht trifft, solange wir selbst nicht von einer schweren Influenza aufs Krankenbett niedergestreckt werden und solange wir – Gott bewahre – nicht selber im eigenen Umfeld Todesopfer haben, regt es uns nicht weiter auf. Um aber genau diese drastischen Folgen zu vermindern, muss man mehr oder übel doch der Schulmedizin und wohl oder übel auch der vermaledeiten Pharma-Industrie vertrauen. Was bleibt uns sonst?

Deshalb wird sich der Autor dieser Zeilen auch in den kommenden Tagen gegen die neue Schweinegrippe impfen lassen. Und das nicht nur, weil es im Europäischen Parlament für Abgeordnete eine Gratis-Impfung gibt, sondern schlicht und einfach, weil er die eigenen Kinder, als einer, der jede Woche unterwegs ist und viel reist, ständig im Flugzeug sitzt, nicht gefährden will.

2 Responses to Seuchengefahr – Seuchenhysterie

  1. Dr. Wilhelm Kollmann sagt:

    Lieber Herr Mölzer!

    Ihre Äußerungen zur Schweinegrippeimpfung werden nicht unwidersprochen bleiben, weshalb ich mir wünsche, dass Sie durch die im Impfstoff enthaltenen Mikrochips nicht ferngesteuert werden. Ich hoffe, dass Sie ihre Impfabsicht noch revidieren werden und grüße Sie herzlich aus Judenburg.

    Willi Kollmann

  2. Der Weg über andreasmoelzer.wordpress.de/feed sollte ein Abonnement erlauben.

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