Wir, dieSklaven, imtotalen Überwachungsstaat

Was George Orwell in seiner Dystopie „1984“ kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Horrorvision an die Wand malte, wird in unserer Gegenwart bei weitem übertroffen. Die totale Überwachung des einzelnen Menschen durch einen übermächtigen Staat erfolgt heute mit technologischen Möglichkeiten, die sich Orwell nicht einmal in seinen kühnsten Träumen auszudenken vermochte.
Und was Friedrich August von Hayek in seinem Hauptwerk diagnostizierte, nämlich den „Weg zur Knechtschaft“ durch den Sozialismus, ist längst ebenfalls auf ganz andere Art und Weise als er dachte, dafür aber umso wirkungsvoller Realität geworden. Zwar heißt es nicht „Diktatur des Proletariats“, nicht „klassenlose Gesellschaft“ und nicht „Planwirtschaft“, die realen Lebensverhältnisse der Menschen aber in unserer angeblich so freien westlichen Gesellschaft entsprechen weitgehend diesen seinerzeitigen marxistischen Zielvorstellungen.
Daten sind es, also elektronisch gesammelte Informationen in ungeheurer Zahl über jeden einzelnen Bürger, über jede seiner Aussagen, jeden seiner Kontakte, über sein Konsumverhalten, seine politischen Ansichten und die geheimsten Obsessionen, die der Umsetzung dieses totalen Überwachungsstaates und des verdeckten Realsozialismus unserer Gesellschaft dienen.
Solche Daten zu sammeln, sie zu speichern und schließlich zur Basis für sogenannte Algorithmen zu machen, mittels derer die Verhaltensweise der Bürger, aber auch der Gesellschaft insgesamt gesteuert werden, ist das Bestreben
des Staates, aber auch der multi­nationalen Konzerne.
Die Absichten, mit denen das Sammeln der Daten begründet wird, sind natürlich nur die allerlautersten: Da geht es immer nur um das Gemeinwohl, und den Schutz der Bürger und natürlich auch um die Verhinderung illegalen Verhaltens. Man benötigt die Daten zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, des Steuerbetrugs und der Geldwäsche. Und natürlich hat man auch Gesetze gegen den Datenmissbrauch und zum Datenschutz beschlossen, Gesetze die sich zwar als sehr restriktiv gegen Aktivitäten in der Gesellschaft wenden, die letztlich aber zahnlos sind, wenn es um den Schutz der Privatsphäre der Bürger geht.
Was in den totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts, im Sowjetkommunismus, aber auch in Nazideutschland und anderen faschistischen Staaten angestrebt worden war, nämlich die totale Überwachung des Bürgers und seine organisatorische und ideologische Gleichschaltung wird auf diese Art und Weise in unserer Gesellschaft heute auf verdeckte Art und Weise und schleichend realisiert. Die zeitgenössische Zivilreligion der political correctness sorgt für die ideologische Gleichschaltung der Menschen, und datengestützte Algorithmen sorgen für die Gleichschaltung unserer Verhaltensweisen und deren Kontrolle für eine konformistische Einhaltung der dazu vorgegebenen Regeln.
Im ökonomischen Bereich ist bis unsere Tage das Bargeld-System noch immer ein Bereich, in dem individuelle Freiräume genutzt werden können. Da können weder die Steuerbehörde noch die Werbeabteilungen irgendwelcher multinationalen Konzerne unbeschränkt Einsicht nehmen und Einfluss ausüben. Mittels Bargeldes, sei’s nun gemünzt oder in Form von Scheinen, können sich die Menschen noch immer stille Reserven anlegen, Reserven, die der staatlichen Kontrolle und womöglich auch der Besteuerung nicht unterworfen sind.
Und die Bezahlung mit Bargeld verhindert auch die datenmäßige Erfassung des Konsumverhaltens der einzelnen Menschen und ist damit natürlich den multinationalen Konzernen ebenso ein Dorn im Auge wie den staatlichen Finanzbehörden.
Was Wunder also, dass im Zuge der Umsetzung des totalen Überwachungsstaates und des realen gesamtgesellschaftlichen Sozialismus auch das Bargeld abgeschafft werden muss. Die Bestrebungen in diese Richtung sind unübersehbar und in einzelnen EU-Staaten wie etwa in Schweden ist das Ende des Bargelds längst Realität. Zunehmend wird auch in unseren Breiten mit Plastikgeld, also mit Karte bezahlt. Und da sind es nicht nur die Supermarktketten, die mit vermeintlichen Verbilligungs-Aktionen, mit Sammelklebern und Rabatten, die sie ihren regelmäßigen Käufern gewähren, den völligen Überblick über ihre Kundschaft und deren Kaufverhalten erringen wollen.
Das Sammeln der Daten und deren Austausch, beziehungsweise sogar Verkauf – ob dies nun legal oder illegal ist – ermöglicht letztlich sowohl dem totalen Überwachungsstaat als auch Konzernen mit ihren ökonomischen Interessen den unbeschränkten Zugriff auf den Bürger und macht aus ihm letztlich den gläsernen Menschen.
Dieser gläserne Mensch neuer Prägung, also der total überwachte und wohl ebenso total gelenkte Bürger ist also so etwas wie der elektronisch gesteuerte Sklave des neuen Überwachungsstaates. Was also die Staatssklaverei des Sowjetkommunismus wa, oder das absolut gleichgeschaltete Mitglied der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, ist nunmehr der datenmäßig zu hundert Prozent erfasste, politisch korrekte Staatsbürger.
Zunehmend wird dieser neue, absolut gesellschaftskonforme Staatsbürger jenem Typus des „neuen Menschen“ entsprechen, wie ihn die Linke seit der Französischen Revolution bislang vergeblich zu erschaffen versuchte. Nonkonformismus, eigenes Denken und Haltungen, die dem politisch korrekten Zeitgeist widersprechen, werden natürlich als Ketzerei gebrandmarkt. Bürger dieser Haltung werden – wir haben dies während der Corona- Pandemie bereits gesehen – als Schwurbler, Rechtsextreme oder gleich als Nazis an den Pranger gestellt.
Wie weit diese Ausgrenzung von „Gesellschafts-Schädlingen“ gehen wird, ist abzuwarten. Werden sie, wie in der Coronakrise bereits gehandhabt, kriminalisiert und polizeilich verfolgt? Oder werden sie gar wie in den totalitären Systemen des vergangenen Jahrhunderts in Umerziehungslager gezwungen oder kommen sie überhaupt schon in den Gulag?
Vorläufig scheint der totale Überwachungsstaat, auf den wir uns zubewegen, noch mit gewaltlosen Maßnahmen darauf zu reagieren. Ob dies so bleibt, wissen wir nicht. Seit George Orwells Buch „1984“ wissen wir jedenfalls, dass Verweigerer des neuen Systems und der neuen „Freiheit“ nichts Gutes zu erwarten haben.
Und das betrifft natürlich auch jene, die für die Erhaltung des Bargelds eintreten.

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