Nur keine Panik!?

Einer der meistgefragtesten Leute in den letzten Tagen nach den Terroranschlägen von Paris war Peter Gridling, der oberste Staatsschützer Österreichs. Die Medien wollten von ihm wissen, ob etwas Ähnliches in Österreich passieren könnte und was das für den gegenwärtigen Massenanstrom von Flüchtlingen bedeutet.
Und pflichtgemäß hat – wie zu erwarten – Herr Gridling abgewiegelt, es gäbe bislang keinerlei Hinweise, dass unter den Flüchtlingen eingeschleuste Terroristen des Islamischen Staates wären, man alles im Griff habe und kein Anlass zur Panik bestehe.
Nun hört man zwar aus Paris, dass der eine oder andere Attentäter in Griechenland als registrierter Flüchtling aufgeschienen ist und dass ein möglicher Helfershelfer als Teil des aktuellen Flüchtlingsstroms mit einer Waffenladung quer durch Österreich gereist sei. Und natürlich weisen kritische Stimmen darauf hin, dass bei Hunderttausenden Nichtregistrierten und bei ebenso vielen, die keine Papiere haben, nichts leichter ist, als etwaige Terroristen einzuschleusen. Und natürlich müssen wir davon ausgehen, dass viele der jungen Männer, die gegenwärtig kommen und deren Hoffnungen nicht erfüllt werden dürften, in der Folge für radikale Strömungen zugänglich sein werden, also möglicherweise ein Potential für künftigen Radikalismus bis hin zum Terrorismus darstellen.
Aber all das muss jetzt natürlich verharmlost und kleingeredet werden. Der ohnedies in breiten Kreisen der Bevölkerung schon überbordende Unmut und die ständig stärker werdenden Ängste vor den Folgen des Flüchtlingszustromes dürfen – so das politische und mediale Establishment – nicht auch noch verstärkt werden. Und Peter Gridling, der gewiss ein hochprofessioneller und absolut gesetzesloyaler Verfassungsschützer ist, muss dieser Auftragslage vonseiten der Obrigkeit natürlich entsprechen. Hoffen wir nur, dass er und seine Mitarbeiter hinter den Kulissen alles tun, was man präventiv in der gegebenen Bedrohungslage machen kann.
Vorläufig sind Österreich und Deutschland kein primäres Ziel des IS-Terrors. Wir beteiligen uns ja an keinen militärischen Aktionen in Syrien. Was wir nahezu vergessen haben: Wir sind ja neutral. Aber gerade unser hyperaktiver Jungminister Sebastian Kurz, der durchaus vernünftig die Wurzel des Flüchtlingschaos in den ungelösten politisch und militärischen Fragen des Nahen Ostens ortet, könnte uns da unabsichtlich in eine Rolle hineintreiben, gemäß der wir auch zum Ziel des IS und anderer Fanatiker werden. Als Insel der Seligen dürfen wir uns schon lange nicht mehr fühlen, das ist klar.

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