Gut vier Monate vor der Europawahl erstellen die Parteien ihre Listen, und zudem stellt sich heraus, daß auf dem Wahlzettel auch eine Reihe von Obskuranten aufscheinen wird. Dabei sind zuerst einmal die verhaltensoriginellen Vorarlberger zu nennen: Hans-Peter Martin und Ewald Stadler. Ersterer kam 1999 über die SPÖ-Liste ins Europaparlament, um sich alsbald mit den Roten zu überwerfen. Seitdem mimt Martin, der seinen Hauptwohnsitz gar nicht in Österreich hat, mit kräftiger medialer Unterstützung der größten Tageszeitung des Landes den EU-Rebellen. Daß sich Martin, der bis zum heutigen Rage ein in der Wolle gefärbter Linker geblieben ist, mit seinen Mitstreitern – der ehemaligen ORF-Moderatorin Karin Resetarits sowie Martin Ehrenhauser und Angelika Werthmann – zerstritten hat, wirft ein bezeichnendes Bild auf seine „Teamfähigkeit“.
Weiterhin im EU-Parlament vertreten sein will auch Ewald Stadler. Nach seinem Übertritt von der FPÖ zum BZÖ und dem im Herbst erfolgten Rauswurf bei den Orangen tritt der einstige „Dobermann“ Jörg Haiders nun mit seiner eigenen Liste, den „Rekos“, an. Mehr als eine Minderheitenfeststellung des erzkatholischen Randes werden Stadlers „Reformkonservative“ wohl nicht sein.
Möglicherweise mit einer eigenen Liste antreten wird auch Martin Ehrenhauser, einstmals rechte Hand von Hans-Peter Martin. Allerdings hat der Zauberlehrling seinen Meister übertroffen und Martin wegen angeblich mißbräuchlicher Verwendung von Steuergeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Bereits verurteilt wurde der selbsternannte Aufdecker und Saubermann bereits wegen mißbräuchlicher Verwendung der Sekretariatszulage – der Europäische Gerichtshof verurteilte Martin zur Rückzahlung von 163.381 Euro.
Aus der Martin’schen Hinterlassenschaft stammt auch die Salzburger Segellehrerin Angelika Werthmann. Seit ihrem Wechsel zu den Liberalen verwechselt sie Liberalität mit politischer Korrektheit. Und wie ihr einstiger Mentor nutzt auch Werthmann jede sich bietende Gelegenheit, um gegen patriotische Kräfte, die angeblich eine „Gefahr“ für Europa darstellen, zu Felde zu ziehen. Ähnliches darf auch von der EU-Spitzenkandidatin der NEOS, Angelika Mlinar, angenommen werden. Schließlich werkte die bekennende Kärntner Slowenin, die sich „Ljubljana“ offenbar mehr verbunden fühlt als ihrer Heimat, einst als Assistentin von Karel Smolle, der sich als Grünen-Abgeordneter rühmte, der erste Parlamentarier seiner Volksgruppe zu sein.