Großer Skandal: Im Zuge des senilen Geschwätzes des Frank Stronach in diesen Tagen das er auf allen möglichen Kanälen so von sich zu geben pflegt hat er unter anderem – in einem italienischen Sender – auch gesagt, er müsse sich die Medien kaufen, um in Österreich zu der Bevölkerung zu kommen. Ganz wie bei Silvio Berlusconi haben da die politisch korrekten Wortspender sofort aufgeschrien. Und Stronach selbst ließ verlauten: Alles ein Irrtum, er habe nur die bezahlten Inserate gemeint, die er gegenwärtig quer durch die Printmedien schalte. Prinzipiell aber muß man schon die Frage stellen dürfen: Wie weit sind die Medien in Österreich gekauft. Kann man sie kaufen?
Der entsinnen wir uns zuerst einmal der sogenannten Inseraten-Affäre, bei der der Herr Bundeskanzler sich beispielsweise ÖBB-Berichterstattung mit seinem Konterfei auf Steuerzahlerkosten genehmigt hat. Das Problem der Minister und Regierungsinserate mittels derer sich die Mächtigen wohlfeil freundliche PR zuschanzen, deutet überhaupt darauf hin, daß Österreichs Medien zumindest partiell sehr wohl käuflich sind. Wobei man Medien keineswegs nur mit Inseraten kaufen muß. Man kann sich ja auch einzelne Journalisten anlachen, um entsprechend positive Berichterstattung zu bekommen. Wenn man von Korruption spricht, denkt man immer nur an Politiker. Dem Vernehmen nach sind aber auch Journalisten, allzumal solche aus den etablierten Medien, kleinen Gefälligkeiten nicht abhold: Da oder dort ein feudales Mittagessen, eine Einladung zur Jagd, auf einen Segeltörn oder dergleichen mehr, schafft zweifellos freundschaftliches Wohlwollen. Anfüttern gibt es also auch gegenüber sogenannten Edelfedern.
Und schließlich ist da noch die Presseförderung, die der Staat ausschüttet und die Förderung von zeitungseigenen Druckereien, mit der man sogar die Bestimmungen zur Presseförderung umgehen kann. Da hat die etablierte Politik des Landes sehr wohl ganz konkrete Möglichkeiten, sich freundliche Berichterstattung zu erkaufen und – das sei hier mit Verlaub gesagt – das tut sie auch.
Bedenkt man überdies dann die politische Nähe, die viele Journalisten zur einen oder anderen Partei haben, kann man unschwer erkennen, dass es mit der Objektivität der österreichischen Medien nicht weit her ist. Der staatseigene Rundfunk und das staatseigene Fernsehen sind ohnedies Regierungssender, bei dem man Dank vorauseilenden Gehorsams gar nicht mehr allzu häufig intervenieren muß. Und die Parteien des platten Zeitgeists wie etwa die Grünen verfügen sowiesoüber sattsam Sympathisanten im Kreise der Journale. Die brauchen sich auch nichts kaufen. Stronach hingegen wird wohl Geldmittel einsetzen müssen – für Inserate selbstverständlich nur – und wenn man ihn kennt, weiß man, dass es tunlichst staatliche Fördermittel sein werden und kein eigenes Geld, etwa die Fördermillionen für den Parlamentsklub, die er jetzt erhält.