Mit einem heftigen Rundumschlag hat die Türkei auf das Schweizer Bauverbot von Minaretten reagiert. Premier Erdogan bezeichnete die demokratische Entscheidung der Eidgenossen als „rassistisch“ und „faschistisch“ und Europaminister Bagis stellte gar einen Boykott gegen Schweizer Banken in den Raum, wobei er bezeichnenderweise von den „Brüdern in den muslimischen Ländern“ sprach. Damit wird einmal mehr deutlich, wie sehr das kleinasiatische Land in den Traditionen des Morgenlands verhaftet ist und daß sich Ankara als Sprachrohr der islamischen Welt versteht. Eine Verbundenheit mit Europa sieht jedenfalls anders aus.
Was die Religionsfreiheit betrifft, ist die Türkei freilich alles andere als ein Musterland. Christen haben im Alltag unter einer ganzen Reihe von Diskriminierungen zu leiden, der Bau von Kirchen ist faktisch unmöglich, und Priester werden immer wieder Opfer feiger Mordanschläge. Daher ist Ankara gut beraten, endlich einmal vor der eigenen Tür zur kehren und der christlichen Minderheit volle Reche zu gewähren und die Europäische Union muß aus dem völlig inakzeptablen Verhalten der Türken den richtigen Schluß ziehen, der nur im sofortigen Abbruch der Beitrittsverhandlungen liegen kann.
Dass gerade Erdogan dieses Referendum als faschistisch und rassistisch einstuft ist interessant, vielleicht möge er sich an seine Rede in Köln erinnern, wo er seine türkischen Landsleute auf deutschem Boden dazu anstachelte jede Art von Assimilisation zu verweigern, da jeder Art der Anpassung gegen die Menschenrechte sei.
Nun kann er die Früchte seiner Saat ernten, er hat Integrationsunwillige gesät und erntet den Ärger der Europäer!
Dass Erdogan hier den Schutzpatron der Moslems spielt, und stellvertretend für seine „moslemischen Brüder“ das Referendum der Schweiz kritisiert, zeigt dass das Demokratieverständnis in Ankara noch mehr als mittelalterlich ist.
Es nicht akzeptieren zu können, dass Menschen eine Meinung haben können, und diese in unseren Breitengraden auch artikulieren dürfen, scheint der türkischen Regierung noch etwas fremd.
Aber was will man auch von Eurasiern erwarten die ihre Minderheitenpolitik nur mit Waffen, und Korruption führt, sich aber in Brüssel als Musterschüler ausgibt, und jetzt auch noch dafür belohnt wird, in dem Istanbul die europäische Kulturhauptstadt Europas wird.